Thomas Borer, der abberufene Schweizer Botschafter in Berlin, beendet seine diplomatische Karriere und wechselt in die Wirtschaft. Er stehe dem Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) nicht in anderer Funktion zur Verfügung, schreibt Borer am Samstag in einer Erklärung, die der SDA vorliegt: «Ich bedaure zutiefst, dass ich meinem Land in Deutschland nicht länger dienen kann.» Für den Entscheid macht Thomas Borer berufliche und persönliche Gründe geltend. Darunter falle «insbesondere der offensichtliche, gut dokumentierte Mangel an Unterstützung und Loyalität durch mein Aussenministerium in der zurückliegenden Auseinandersetzung». Das Departement für auswärtige Angelegenheiten sei über den Entscheid im Vorfeld nicht informiert worden, sagte eine EDA-Sprecherin auf Anfrage der SDA. Eine offizielle Stellungnahme lehnte sie vorerst ab. Der Diplomat war Anfang April nach Berichten des «SonntagsBlick» über einen angeblichen Frauenbesuch in der Botschaft aus Deutschland abberufen worden. Das EDA hatte die Abberufung damit begründet, dass der Botschafter sein Land nicht mehr glaubwürdig vertreten könne. Mehr zum Fall Borer/Ringier: Frank A. Meyer verteitigt Ringier-Berichterstattung ; Thomas Borer: «Ich lasse mir von Ringier nichts diktieren» ; Borer muss zurück nach Bern ; Experten: Der Fall von Borer und die Folgen ; Weiteres dazu im Archiv
Montag
29.04.2002