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Donnerstag
15.05.2003

Als eigentliche Aufhebung der Grenzen zwischen Film und Computerspielwelt charakterisiert die deutsche Ausgabe der «Financial Times» den Film «The Matrix Reloaded», der am Donnerstag an den Filmfestspielen in Cannes offiziell zum ersten Mal gezeigt wird. Was ist die Matrix? Zu Beginn des düsteren Science-Fiction-Epos erfährt Filmheld Neo (Keanu Reeves): «Das kann man niemandem erklären. Schau es dir selbst an!» Millionen weltweit sind in den vergangenen vier Jahren dieser Aufforderung gefolgt und haben die erste Folge von «The Matrix» zu einem Kassenschlager gemacht. Noch mehr, so hoffen die Produzenten, werden ab kommender Woche folgen, wenn die erste von zwei Fortsetzungen in die Kinos kommt, zeitgleich mit einem Computerspiel, das vor Verkaufsstart 3,5 Millionen Mal vorbestellt wurde.

Bei «Der Herr der Ringe», «Harry Potter» und «James Bond» hat sich das Spiel zum Film für Studios wie Spielehersteller bereits als Umsatzbringer erwiesen, bei «The Matrix» haben die Drehbuchautoren einen Teil der Handlung komplett für das Computerspiel reserviert. Allein die Bekanntmachung, dass das Spiel gleichzeitig mit dem Kinostart verkauft wird, verhalf der Aktie des Herstellers Infogrames/Atari zu einem Kurssprung von 50%. Das war allerdings bitter nötig: Produktions-, Marketing- und Lizenzkosten für das Spiel belaufen sich auf 80 Mio. US-Dollar, etwas weniger als ein Drittel der 250 Mio. Dollar, die Warner Brothers für Produktion und Vermarktung der zwei Fortsetzungsfilme ausgibt.