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Dienstag
21.01.2003

Der Rechtsstreit zwischen der Zeitung «Mail on Sunday» und dem deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder scheint sich auszuweiten: Am Dienstag hat sich nun auch die linksliberale britische Zeitung «The Guardian» eingeschaltet und der konservativen «Mail on Sunday» den Rücken gestärkt. «Nicht zum ersten Mal hat Schröder ein Gericht in Anspruch genommen, um eine weitere Berichterstattung zu unterbinden», schrieb «The Guardian» am Dienstag. Schröder habe ein Gericht in Hamburg bemüht, einer Zeitung in London etwas zu verbieten. Es sei nur selbstverständlich, dass sich der britische Chefredaktor nicht verpflichtet fühle, sich den deutschen Gerichten zu beugen. «Der Chefredakteur kämpft an dieser Stelle zurecht.»

Es gebe einige Gebiete - Verleumdung sei eines davon - wo es wünschenswert wäre, die EU-Gesetzgebung zu harmonisieren, heisst es in der Zeitung weiter. «Aber unter den so genannten Rome II-Bestimmungen laufen britische Medien Gefahr, vor unseren inländischen Gerichten wegen Gesetzesbrüchen in anderen Ländern verklagt zu werden.»