Nächsten Dienstag ist es wieder so weit: Lorenzo Leutenegger alias «The Bachelor» und seine Herzensdamen flimmern über die Mattscheibe. Ich gebe es zu: Auch ich hab nicht widerstehen können und habe - wenn auch mit zunehmender Fassungslosigkeit - geschaut, wie sich die Mädels auf die Jagd nach der begehrten Trophäe begeben. Nach dem zweifelhaften TV-Vergnügen stellte sich mir die folgende Frage: Wieso nehmen die attraktiven Damen an einer solchen Show teil? Ein Kommentar der Klein-Report-Leserin Martina Gut.
Ist es der gemäss der 3Plus-Website «heisseste Junggeselle», der die jungen Frauen vergessen lässt, dass ihnen die ganze Schweiz dabei zusehen könnte, wie sie sich dem ehemaligen Mister-Schweiz-Kandidaten an den Hals werfen? Die meisten der Damen haben sich für dieselbe Strategie entschieden: Brust raus und ran an den Mann!
Gerade weil die Damen den Wettkampf um das beste - was auch immer das heissen mag - Styling derart engagiert betreiben, bescheren sie den Zuschauern manch amüsante Momente: Geradezu komisch wirkte die Szene, in der sich eine knapp bekleidete, mit zierlichen Highheels ausgestattete Blondine mit der Aufgabe konfrontiert sah, auf einen Elefanten zu klettern. Nicht nur die Zuschauer, sondern auch ihre Konkurrentinnen beobachteten neugierig, ob ihr enges Kleidchen platzen würde. Unnötig zu erwähnen, dass die knappen Outfits beim Bachelor auf Begeisterung stossen.
Die Vermutung liegt nahe, dass es die Hoffnung auf einen Funken Ruhm war, der das bunte Bachelor-Trüppchen an der Sendung teilnehmen liess. So verwundert es denn auch nicht, dass sich unter den Teilnehmerinnen zahlreiche Personen befinden, die bereits durch andere Shows - z.B. als Money-Girl in «Deal or No Deal» oder als Miss-Schweiz-Kandidatin - tingelten.
Doch ist es wirklich erstrebenswert, seinen Ruhm seinem adretten Äusseren und seiner offensiven Flirtstrategie zu verdanken? Ist es nicht vielmehr irritierend, dass in dieser Show ein längst vergessen geglaubtes Frauenbild wieder hervorgekramt wird? Das Bild junger Frauen, die bloss ein Ziel vor Augen haben: einen Mann zu kriegen. Das Bild junger Frauen, denen ihr Äusseres wichtiger zu sein scheint als Bildung, Unabhängigkeit und Gleichberechtigung - Werte, für die ihre Grossmütter vermutlich noch gekämpft haben.
So ganz wohl scheint einigen Kandidatinnen mit ihrer Teilnahme nicht zu sein: So hat die St. Galler Schwimmerin Natalie verlauten lassen, sie habe der dreiwöchige Urlaub in Thailand gereizt. Auch eine derjenigen Kandidatinnen, die vom Bachelor keine Rose erhalten haben, meinte bloss lapidar zu ihrem Rauswurf: «Das ist gut so, ich war sowieso nicht aus ganzem Herzen dabei.»