Die bei den englischen Lokalwahlen 2003 durchgeführten E-Voting-Trials sind nicht erfolgreich verlaufen. Die Wahlbeteiligung ist entgegen den Erwartungen sogar gefallen, während sie in den ausschliesslich herkömmlich abstimmenden Gemeinden gleich geblieben ist. Dies geht aus einem Bericht der Electoral Reform Society hervor. Als E-Voting-Methoden wurden Stimmabgaben per Internet, Telefon, Rückkanal-TV und SMS ausprobiert. «E-Voting erhöht den Komfort, nicht aber die Zahl derer, die es der Mühe Wert finden, zu wählen.» Damit sei der Versuch der Regierung, durch elektronische Stimmabgaben von zu Hause die Wahlbeteiligung zu erhöhen, gescheitert.
Insgesamt hatten 59 Gemeinden mit zusammen 6,5 Millionen Einwohnern verschiedene Versuche durchgeführt, darunter 32 Gemeinden mit Briefwahl und 17 mit E-Voting als Zusatzangebot zur herkömmlichen Stimmabgabe. Nur in einer der E-Voting-Gemeinden ist die Wahlbeteiligung gestiegen, unter dem Strich ergab sich ein Rückgang um 1,5%. Die durchschnittliche Wahlbeteiligung in den an keinem Versuch teilnehmenden Gemeinden ist hingegen gleich geblieben. Eine Zunahme konnte in den Briefwahlgemeinden registriert werden. Dort erreichte die Wahlbeteiligung rund 50%. «Obwohl das noch keine hohe Teilnahme ist, bedeutet es eine deutliche Zunahme», heisst es in dem Bericht.
Dienstag
24.06.2003