Der «Welt»-Kolumnist und langjährige «Spiegel»-Kulturchef Matthias Matussek (61) flog aus der Redaktionskonferenz, weil er seinen Chefredaktor beschimpft und als «durchgeknallt» tituliert hat. Wenig später wurde er an die Luft gesetzt. Das ist die vorläufige Eskalationsstufe des Streits um einen Beitrag zu den Pariser Attentaten, den Matussek am Wochenende auf Facebook gepostet hatte.
Darin schreibt der streitbare und umstrittene Intellektuelle: «Ich schätze mal, der Terror von Paris wird auch unsere Debatten über offene Grenzen und eine Viertelmillion unregistrierter junger islamischer Männer im Lande in eine neue, ganz frische Richtung bewegen...» Den Eintrag beendete er mit einem Smiley.
Dieses Lächeln entfernte er, nachdem sein Chefredaktor sich im Namen der «Welt» klar von ihm distanziert hatte. Er rechtfertigte sich in einem weiteren Beitrag: Es sei «Ausdruck sarkastischer Verzweiflung» gewesen. Gleichzeitig schüttete er aber noch mehr Öl ins Feuer, sekundiert von weiteren Usern.