Ein Attentäter greift am Samstagabend zunächst ein Kulturcafé und dann eine Synagoge an. Er hat es auf eine Diskussionsveranstaltung zum Thema «Kunst, Gotteslästerung und Freie Rede» abgesehen und tötet einen 55-jährigen Mann. Wenig später wird ein jüdischer Wachmann vor einer Synagoge in Kopenhagen getroffen, weitere fünf Menschen werden verletzt. Die Polizei jagt den Täter durch die Stadt, bevor sie ihn am frühen Sonntagmorgen erschiesst.
Am Sonntagmittag hiess es an einer Pressekonferenz, dass bislang nichts auf mögliche Komplizen hindeute. Die dänische Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidt brachte ihre Erleichterung wie folgt zum Ausdruck: «Die Polizei hat nach Lage der Dinge den mutmasslichen Täter, der hinter beiden Angriffen steckt, neutralisiert.»
Noch immer brodelt die Gerüchteküche über die Motive des Täters: Der Angriff im Kulturcafé hatte vermutlich dem schwedischen Zeichner Lars Vilks gegolten. Er ist seit Jahren in islamistischen Kreisen wegen seiner Mohammed-Karikaturen in der Kritik und war bereits mehrfach Ziel von Anschlägen. Islamisten setzten ein Kopfgeld in der Höhe von 150 000 Dollar auf ihn aus.
Vilks selber blieb bei dem Anschlag unverletzt. Er hatte sich zusammen mit der Mitorganisatorin der Diskussion, Helle Merete Brix, in einem Kühlraum verschanzt.