Christoph Blocher stürzt am Zürcher Sechseläuten von der Bühne, ein verärgerter Ueli Maurer verlässt das «SonnTalk»-Studio und eine agressive Katze versenkt ihre Zähne in Markus Gillis Finger. Diese Pleiten-Pech-und-Pannen-Bilder flimmerten an der TeleZüri-Jubiläumsparty über den Bildschirm.
400 Leute aus der Medienbranche und der Werbeindustrie feierten am Donnerstagabend den Geburtstag des Zürcher TV-Senders im Komplex 457. Nachdem sie sich durch grölende Fussballfans gekämpft hatten, welche die ganze Stadt mit ihrem Umzug ins Letzigrund lahmgelegt hatten, wurden sie von Markus Gilli, Chefredaktor der TV-Senderfamilie der AZ Medien, und Moderatorin Tina Biedermann durchs Programm geführt.
Am 3. Oktober 1994 ging TeleZüri zum ersten Mal über den Sender. Drei Besitzer erlebte die TV-Station seither. Der aktuelle Chef AZ-Medien-Verleger Peter Wanner lobte TeleZüri in den höchsten Tönen und sagte, dass er den Kauf des Senders nie bereut habe.
Nach den netten Worten des Oberchefs nahm Komiker Fabian Unteregger TeleZüri und seine Mitarbeiter gründlich aufs Korn: «20 Jahre 3+», so bereits sein Einstieg. «Das Konzept der stündlichen Wiederholung ist perfekt für Alzheimer-Patienten.»
Der talentierte Imitator stellte auf der Bühne den «SonnTalk» nach und schlüpfte dafür abwechselnd in die Rollen von Markus Gilli, Roger Köppel und Moritz Leuenberger. Dem herzhaften Lachen der TeleZüri-Mitarbeiter im Publikum nach zu urteilen, fanden sie Untereggers Porträts ihres Chefs gelungen.
Die Gäste, unter denen sich auch SRG-Generaldirektor Roger De Weck, Tamedia-Verwaltungsratspräsident Pietro Supino, Fussballexperte Gilbert Gress und Jetset-Lady Vera Dillier tummelten, wurden nach dem Rückblick auf die Sendergeschichte von TeleZüri-Urgestein Hugo Bigi und seiner Band Groove this! musikalisch unterhalten.