Die JungsozialistInnen der Stadt Zürich (JUSO) haben zwei Mal in schriftlicher Form TeleZüri und dessen Chefredaktor Markus Gilli unterstellt, «Rassisten zu verteidigen». Diese Vorwürfe verbreiteten die Junglinken erstmals am Dienstag in einer ersten Mitteilung, in der Gilli vorgeworfen wurde: «Jeder, der Rassismus verteidigt, unterstützt diesen und wird Teil von ihm».
«Der Partei wurde vom Rechtsvertreter von TeleZüri eine Frist zum Rückzug der Medienmitteilung und zur Publikation einer öffentlichen Entschuldigung gegenüber TeleZüri und Markus Gilli gesetzt», teilte TeleZüri am Mittwochnachmittag mit.
Gemäss dem Zürcher Fernsehsender sind die Jungpolitiker nicht darauf eingegangen, ganz im Gegenteil. Am Dienstagabend hielten sie in einem weiteren Kommuniqué an ihrer Kritik fest und «formulierten neue unhaltbare Vorwürfe», wie es von Seiten des Senders heisst.
Darauf haben TeleZüri und Markus Gilli eine Klage gegen die JUSO der Stadt Zürich eingereicht, die am Mittwoch bei den Justizbehörden eingegangen ist. Die Klage lautet auf Persönlichkeitsverletzung und unlauteren Wettbewerb. «TeleZüri und Markus Gilli verlangen von den JungsozialistInnen der Stadt Zürich die üblichen Ansprüche, insbesondere Urteilspublikation und Genugtuung», teilte TeleZüri dazu mit.
Der ganze Fall dreht sich um Aussagen von Alfred Heer, die der SVP-Nationalrat in der Sendung «SonnTalk» vom 16. September gemacht hat. «Gerade die jungen Nordafrikaner aus Tunesien kommen schon als Asylbewerber mit der Absicht, kriminell zu werden. Denen ist egal, ob sie Nothilfe haben oder Sozialhilfe», polterte der Präsident der SVP des Kantons Zürich. Gegen Alfred Heer haben darauf zwei Personen tunesischer Herkunft eine Strafanzeige eingereicht.
Die Junglinken meinten etwas verspätet am Mittwoch, dass Markus Gilli die Aussagen des SVP-Nationalrats im «SonnTalk» nie bewertet oder verteidigt habe.
Gilli hatte sich in einem Artikel der «SonntagsZeitung» im Nachgang zu Alfred Heers Äusserungen zum Konzept der Sendung «SonnTalk» geäussert, deren Gäste unter anderem aus politischen Mandats- und Funktionsträgern bestehen würden. Heer sei als Nationalrat und Präsident der SVP des Kantons Zürich eingeladen worden.
Bei der «SonntagsZeitung» lautete der Titel dann: «Rassismus-Klage: Tele Züri verteidigt Alfred Heer». Aus Sicht von TeleZüri hat die JUSO auf diesen «irreführenden Titel in der `SonntagsZeitung` reagiert».
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