Der Privatsender «TeleTicino» hat Geldsorgen. Bis Ende Jahr droht ein Verlust von über 500 000 Franken, sollte sich der Werbemarkt nicht erholen. Deshalb sind die 35 Angestellten bereit, «freiwillig» auf Teile ihres Lohns zu verzichten. Die Massnahme ist auf sechs Monate befristet. In dieser Zeit werden die Kaderleute mit 20% weniger Lohn auskommen müssen. Wer über 5 000 Franken im Monat verdient, erhält 10% weniger Lohn. Die Angestellten mit einem niedrigeren Einkommen nehmen eine Lohneinbusse von 5% in Kauf. Der Sender teilte am Dienstag mit, dass durch diese Massnahmen insgesamt 100 000 Franken gespart werden können. Dank dem Lohnverzicht wird es bei TeleTicino - zumindest kurzfristig - zu keinen Entlassungen kommen. Der Kanton Tessin hatte zuvor ein Gesuch des TV-Senders um Einführung von Kurzarbeit abgelehnt.
Die Direktion von TeleTicino beschloss ferner Sparmassnahmen bei den Unterhaltungssendungen sowie eine Intensivierung bei der Suche nach Sponsoren. Trotzdem wird es wohl kaum gelingen, das Budget von rund 4 Mio. Franken vollständig zu decken. Ende Jahr droht ein Verlust von über 100 000 Franken. Schuld daran ist auch eine zu optimistische Kalkulation bei den Subventionen. TeleTicino ging davon aus, dass der Beitrag des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom) über eine Million Franken betragen würde. Stattdessen sind es «nur» 830 000 Franken. Bakom-Sprecher Roland Zbinden sagte am Dienstag auf Anfrage, dass der Bund insgesamt 5 Mio. Franken an Privatsender habe verteilen können. Wegen der zahlreichen Gesuche habe man eine lineare Kürzung von 22% vornehmen müssen. Mehr dazu: Filippo Lombardi neuer Telesuisse-Präsident
Dienstag
06.08.2002