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Mittwoch
17.07.2002

Bei der Deutschen Telekom stehen nach dem Führungswechsel harte Einschnitte bevor. Übergangschef Helmut Sihler kündigte unmittelbar nach seiner Berufung einen radikalen Konsolidierungskurs mit Kostensenkungen und Schuldenabbau an. Der 72-jährige Ex-Aufsichtsratsvorsitzende Sihler war am Dienstag für eine Übergangszeit von bis zu sechs Monaten zum Nachfolger des zurückgetretenen Konzernchefs Ron Sommer ernannt worden. Sommer hatte nach dem tagelangen Hickhack um seinen Posten den Kampf aufgegeben. Eine Abfindung für Sommer wird es laut Bundesfinanzminister Hans Eichel nicht geben. Allerdings werde der abgetretene Chef entsprechend seinem Vertrag sein Gehalt bis zum Jahr 2005 beziehen. Sommers Jahresgehalt beträgt umgerechnet 3,7 Millionen Franken - das könnten bis total 15 Millionen sein, rechnen Medien vor! Nähere Einzelheiten zu den Konsolidierungsplänen wurden nicht bekannt. Bereits zu Sommers Zeiten hatte die Telekom auf dem Weg vom Staats-Monopolisten zum Weltkonzern 100 000 Stellen abgebaut. Eines der schwierigsten Probleme der Telekom ist der gewaltige Schuldenberg von rund 67 Milliarden Euro (98 Milliarden Franken). Sommer wurde vorgeworfen, ihn durch zu teure Firmenzukäufe weiter aufgebläht zu haben. Alles zum «Sommer-Theater» im Archiv