Die deutsche Beratungsfirma Steria Mummert Consulting kommt in einer am Freitag verbreiteten Markteinschätzung zum Thema der Telekommunikationsbranche zum Schluss, dass der klassische Anruf ins Fest- oder Mobilnetz für die Netzbetreiber immer mehr zur Nebensache werde. «Schon 2013 werden die Netzbetreiber in Deutschland rund die Hälfte ihrer Umsätze abseits des klassischen Telefonats erzielen», heisst es darin. Der Trend gehe dahin, «einen Mix lukrativer Multimedia-Dienste über ein IP-basiertes Netz anzubieten». Bereits im Jahr 2010 werde die Branche nur noch etwa 60 Prozent ihres Gesamtumsatzes mit dem Abwickeln von Festnetz- und Mobilfunktelefonaten erzielen, nachdem dieser Anteil 2006 noch bei 70 Prozent gelegen habe.
Um das Geschäft mit neuen Dienstleistungen zu forcieren, wollen sich die grossen Netzbetreiber zudem stärker als bisher für Produkte externer Anbieter öffnen, ist Steria Mummert überzeugt. Sie werden künftig deutlich häufiger mit IT-Unternehmen zusammenarbeiten. Ziel ist, Endkunden unter der eigenen Marke zusätzlich zu Telefon und Anschluss auch mit passenden Software- oder Internetdiensten zu versorgen. Die Attraktivität der Telekommunikationsunternehmen für IT-Partner ist gross. Diese bekommen so Zugang zum enorm grossen Kundenstamm der Festnetz- und Mobilfunkanbieter. Die Netzbetreiber begegnen damit dem stark gestiegenen Wettbewerb durch Contentanbieter und Endgerätehersteller, die ihrerseits mit Komplettangeboten neue Kunden gewinnen wollen.
Freitag
09.10.2009



