Das Teleclub-Sportabo wird nach lang anhaltender Kritik und einer saftigen Busse durch die Wettbewerbskommission (Weko) endlich vom Basisangebot «Teleclub Cinema» entkoppelt und ist ab August auch separat erhältlich. Dies gilt jedoch nur für Kunden, die eine TV-Box der Swisscom zu Hause haben. Die Konkurrenz schaut weiterhin in die Röhre.
Schärfere Bilder, ein neues Info-Feature und moderat angepasste Preise: An einer gemeinsamen Medienkonferenz vom Donnerstag präsentierten Swisscom und Teleclub einige der wichtigsten Neuerungen in ihrem Sportprogramm.
So überträgt Swisscom TV gemeinsam mit der SRG die Top-Spiele der Fussball Weltmeisterschaft in Russland erstmals in UHD und HDR-Qualität, also noch schärfer und noch farbechter. Dies immer unter der Voraussetzung, dass das TV-Gerät beim Kunden zu Hause diese Signale auch wirklich in maximaler Qualität aussenden kann.
Dirk Wierzbitzki, Leiter Products & Marketing der Swisscom, stellte am Donnerstag eine weitere Neuerung vor, die pünktlich auf das Fussball-Highlight im Sommer lanciert wird: Im Menü von Swisscom TV werden parallel zu den Spielen Zusatzinformationen aufgeschaltet, zum Beispiel aktuelle Aufstellungen, Steckbriefe und Details zu den einzelnen Spielern und weitere Hintergründe rund ums Turnier.
Diese Inhalte, die bislang im Internet oder im Teletext zu finden waren, werden laut Wierzbitzki von der Bluewin-Redaktion aufbereitet und so ins Fernseherlebnis integriert.
Auch das eher verstaubte Teleclub-Sportabo wird hübsch gemacht: So entfällt künftig der etwas seltsame und veraltete Zuschlag, den Kunden bislang bezahlen mussten, um die Bilder in HD-Qualität empfangen zu können, wie Teleclub-Chef Willy Heinzelmann erklärte.
Am meisten aufhorchen liess dann die Ankündigung, dass das Sportabo ab August für 29.90 Franken auch ohne das Basisabonnement «Teleclub Cinema» erhältlich sein wird. Die unfreiwillige Verknüpfung mit dem Grundangebot war nicht nur vielen Sportfans ein Dorn im Auge, sondern wurde auch von der Wettbewerbskommission (Weko) scharf kritisiert.
Die Entkoppelung hänge aber nicht mit der Weko-Busse vom Mai 2016 zusammen, heisst es auf Nachfrage. «Wir haben das Zusatzpotenzial eines `Stand alone`-Sportpaketes erkannt. Der ein oder andere Sportfan will nicht unbedingt auch ein Cinema-Paket», erklärte Dirk Wierzbitzki dem Klein Report. «Wir hoffen, dass wir so neue Kundengruppen erschliessen können.»
Doch dieses Angebot gilt nur für Kunden von Swisscom TV. Wer ein Abo bei der Konkurrenz hat, wird weiterhin ausgeschlossen, wenn er oder sie nicht auch für «Teleclub Cinema» bezahlt. Swisscom-Kunden hingegen können einzelne Live-Spiele bereits heute für fünf Franken auf Abruf mieten. Das Sportabonnement lohnt sich also nur für diejenigen, die jeden Monat mindestens sechs Spiele zu Hause auf dem Bildschirm mitverfolgen.
Und während Champions League, Europa League, Super League oder Serie A im Angebot von Teleclub sind, haben sich andere Anbieter die Rechte für Eishockey, die Spiele der deutschen Bundesliga oder der spanischen Top-Liga gesichert. «Der Markt hat sich aufgeteilt und wir sind nicht am Ende dieser Entwicklung. Das macht es für den Konsumenten nicht unbedingt einfacher», gibt Wierzbitzki zu. «Wir sind bestrebt, ein möglichst umfassendes Angebot anzubieten.»