Gegen die Swisscom ist erneut eine Klage im Zusammenhang mit ihrem Monopol bei der so genannten letzten Meile eingereicht worden. Die Interkonnektionsklage von Tele2 wurde bei der Kommunikationskommission (ComCom) Anfang Oktober eingereicht. Peter Bär, Sekretär der ComCom, bestätigte am Freitag auf Anfrage einen entsprechenden Bericht der «Basler Zeitung». Zurzeit befasse sich das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) mit der Klage. Das Bakom werde zuhanden der ComCom einen Antrag stellen. Die ComCom werde vermutlich in ein paar Monaten den Entscheid fällen. Die Swisscom wollte das laufende Verfahren nicht kommentieren. Tele2 verlangt, dass die Swisscom dem schwedischen Konkurrenten ein Wholesale-Angebot für den Gebrauch der Haushaltanschlüsse unterbreitet.
Gegenwärtig erhalten die Endkunden für ihre Telefonie auf dem Festnetz zwei Rechnungen. Neben der Abrechnung für die getätigten Telefonate von ihrem Telekom-Dienstleister erhalten alle Teilnehmer monatlich eine Rechnung von Swisscom mit einem fixen Betrag für den Telefonanschluss. Sollte sich Tele2 durchsetzen können, würde die Swisscom die Teilnehmeranschlüsse dem Konkurrenten direkt verrechnen, und die Kunden erhielten die Abrechnung ihres Anbieters. Diese könnten dann den Fixpreis senken oder aber neue Verrechnungsmodelle anbieten, die ohne fixen Anteil auskommen. Bereits Anfang November hatte die ComCom eine Klage von TDC Switzerland und MCI WorldCom gutgeheissen und nachträglich für die Jahre 2000 bis 2003 die Interkonnektionspreise von Swisscom für die zwei Konkurrenten um 25 bis 30% gesenkt. Swisscom will gegen diese ComCom-Verordnung Beschwerde beim Bundesgericht einreichen.
Freitag
28.11.2003