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Freitag
27.08.2004

Der Einstieg von Tele2 in den Schweizer Mobilfunkmarkt hat sich als schwieriger als erwartet herausgestellt. Vor allem scheint es dem vierten Möchtegern-Mobiltelefon-Anbieter nach Swisscom, Sunrise und Orange nicht zu gelingen, einen Roamingpartner für ein nationales Handynetz zu gewinnen. «Wir verhandeln schon, aber ein Abkommen muss für beide Seiten kommerziell interessant sein», sagte Swisscom-Sprecher Sepp Huber am Freitag zum Klein Report. Die Swisscom hatte im Jahr 1999 beim Start von Orange mit dem Newcomer ein Roaming-Abkommen gemacht. Weshalb dies jetzt mit Tele2 anders ist, wollte Huber nicht kommentieren. Auf die Klein-Report-Frage, ob Tele2 zu wenig geboten habe, meinte er lediglich sibyllinisch: «Das ist eine mögliche Interpretation, das muss ich Ihnen überlassen.»

In einem Interview in der Freitagausgabe des «Tages-Anzeigers» hat Tele2-Chef Roman Schwarz erklärt, der Start des neuen Mobiltelefonnetzes solle nun im nächsten Sommer erfolgen. Ursprünglich wollte er bereits im zweiten Quartal dieses Jahres loslegen. «Ich wollte schon in diesem Jahr etwas machen, aber es ist zäher, als ich gedacht habe», zitiert ihn die Zeitung. Die erste Baubewilligung für das eigene Handynetz sei eingereicht, und er hoffe, sie bald zu bekommen, sagte Schwarz: «Wir halten am Plan fest, dass wir in Zürich mit einem City-Netz starten. Dann gehen wir weiter - nach Bern, Lausanne, Genf, Basel.» Tele2 hatte im Dezember 2003 die Lizenz für ein landesweites Mobilfunknetz erhalten. Das Unternehmen will gemäss früheren Angaben kein nationales Netz erstellen, sondern eines der bestehenden Netze mitbenutzen. Bei den drei Konkurrenten Swisscom, Orange und Sunrise hält sich die Begeisterung darüber aber in Grenzen. Auch Sunrise-Sprecherin Monika Walser bestätigte die Verhandlungen, relativierte sie aber gleichzeitig: «Das war schon ein paarmal so», sagte sie zum Klein Report zurückhaltend.