Der Technologiekonzern Unaxis soll nach dem Rückzug der Gründerfamilien Anda und Bührle nicht zerschlagen werden. Laut dem österreichischen Investor Mirko Kovats «besteht zurzeit kein Handlungsbedarf, Teile von Unaxis zu veräussern». «Wir werden alles tun, damit sich das Unternehmen schnell weiterentwickelt und die industriellen Arbeitsplätze erhalten werden können», sagte Kovats der Zeitung «Finanz und Wirtschaft» vom Mittwoch. Ob Unaxis in Kovats` A-Tec-Gruppe integriert wird, liess er offen. Die Standorte sollten erhalten und das bestehende Wissen besser genutzt werden. Das werde auf das Ergebnis durchschlagen. «Ein höherer Gewinn ist der beste Garant für die Arbeitsplätze», sagte Kovats. «Wir haben auch in unserer A-Tec-Gruppe nie einen Standort geschlossen oder ein Unternehmen verkauft.»
In einem Interview mit der «HandelsZeitung» sagte Kovats` Partner Ronny Pecik, dass die defizitäre Unaxis nun schnell saniert werden soll: «In den nächsten 100 Tagen stellen wir ein Kostensenkungsprogramm auf die Beine und legen neue Ziele fest.» Die österreichische Beteiligungsgesellschaft Victory von Kovats und Pecik übernimmt in zwei Schritten das Aktienpaket der Familien Anda und Bührle. Zum Preis wollten sich weder Kovats noch Pecik äussern. «Für uns rechnet sich das Investment», sagte Kovats nur. Kovats und Pecik, die künftig rund 60% an Unaxis kontrollieren werden, liessen auch offen, ob die Publikumsaktionäre mit einem - für Victory kostspieliegen - Übernahmeangebot rechnen können. Derzeit klärt die Übernahmekommission ab, ob Victory den verbleibenden Minderheitsaktionären eine Offerte unterbreiten muss. Pecik zeigte sich zuversichtlich, dass die Übernahmekommission «zu unseren Gunsten» entscheiden wird. Es würde ihn «aber auch nicht stören», ein Übernahmeangebot vorzulegen. Dazu auch: Unaxis wird 220 Stellen abbauen
Mittwoch
25.05.2005