Der Touring Club Schweiz (TCS) spannt mit Sun2wheel zusammen und erwirbt eine 20 Prozent-Beteiligung am Unternehmen.
Durch diese Zusammenarbeit will der TCS sein Engagement im Bereich der Elektromobilität stärken und sich «an vorderster Front an der Weiterentwicklung von bidirektionalen Lade- und Speicherlösungen beim Schweizer Markführer in dieser Sparte beteiligen», wie der Verband dazu schreibt.
Bis 2035 wird sich der Bedarf an Energie für die Mobilität – dank der steigenden Elektrifizierung des Strassenverkehrs – zu einem Grossteil auf Strom verschieben.
Gemäss Schätzungen von Swiss eMobility wird 2025 der Anteil von Steckerautos bei Neuwagen zwischen 40 und 60 Prozent liegen und 2035 sollten es 91 bis 99 Prozent sein. Die Schweizer Personenwagenflotte wird somit 2035 zwischen 50-60 Prozent aus Steckerfahrzeugen bestehen.
Der Verbrauch von importierter fossiler Energie wird damit stark sinken. Gegenüber 2019 muss dafür bis im Jahr 2035 rund 10 Prozent mehr Strom produziert werden, unter anderem durch den Zubau von Photovoltaik.
Neben dem Angebot von herkömmlichen monodirektionalen Ladestationen will der TCS durch die Minderheitsbeteiligung bei sun2wheel ein zukunftsweisendes Potenzial der Elektromobilität nutzen. Das im Dezember 2020 gegründete Start-up verfolgt das Ziel, bidirektionales Laden als Standard zu etablieren und entwickelt hierfür intelligente Lade- und Speicherlösungen.
Durch die Beteiligung an sun2wheel will der TCS sich für die Zukunft rüsten, wie Bernhard Bieri, Direktor Club betont: «Sun2wheel ermöglicht mit ihrer innovativen Technologie die intelligente Steuerung von Ladestationen. Insbesondere im bidirektionalen Bereich sehen wir ein grosses Potenzial.»
Die eAuto-Fahrer können dadurch ihre Autobatterie nutzen, um den Eigenverbrauch ihrer Photovoltaik-Anlage zu verbessern (vehicle to home). Zudem könnte dies in Zukunft die Möglichkeit schaffen, dass Elektroautos zur Netzstabilität beitragen (vehicle to grid).
Die von Sun2wheel entwickelten Lösungen ermöglichen eine bessere Ausnutzung selber produzierter Sonnenenergie und ein bedarfsgerechtes Lastenmanagement. Typische Anwender sind Wohneigentümer, Immobilienfirmen und KMUs inklusive deren Fahrzeugflotten.