Die deutsche «Tageszeitung» (taz) denkt laut über eine papierlose Zukunft nach. «Was tun, wenn es mit dem Papiergeschäft gar nicht mehr weitergeht?», fragte taz-Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch in der Einladung zur Mitgliederversammlung.
«Unsere LeserInnen werden neue Gewohnheiten entwickeln müssen, wenn die taz unter der Woche nicht mehr morgens im Briefkasten, sondern als elektronisches Dokument im E-Paper oder im Internet auf taz.de jederzeit erreichbar ist», schrieb Ruch weiter.
Handfeste Antworten, wie die papierlose Zukunft aussehen soll, hatte Ruch nicht parat. Trotzdem zeigte sich der Geschäftsführer überzeugt, dass die Zukunft des Titels nicht unmittelbar gefährdet ist.
«Wir sind sicher, dass wir die Existenz der taz sichern, wenn wir uns bereits jetzt gut darauf vorbereiten, dass der tägliche Druck und Vertrieb der Papier-taz bald nicht mehr möglich sein könnte», heisst es da weiter im Konjunktiv.
Mit «taz zahl ich» habe man auch ein «funktionierendes, weil solidarisches Geschäftsmodell», so der Geschäftsführer der linken Tageszeitung. Angebote wie das Wochenend-Printabo, das digitale E-Paper oder die Kombi aus beiden würden den Weg in die Zeit nach der gedruckten taz weisen.
«Und wir haben mit der taz Genossenschaft eine Geschäftsgrundlage, die es möglich macht, Risiken einzugehen, um die Zukunft der taz zu sichern», schreibt Ruch schliesslich.