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Mittwoch
10.07.2024

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Schweizer Publikum tickt anders als die Konzertbesucherinnen in den USA: Beim Song «Shake it Off» schwang sogar der Zürcher Stadtrat Daniel Leupi die Hüften mehr als Superstar Taylor Swift... (Bild © Klein Report)

Schweizer Publikum tickt anders als die Konzertbesucherinnen in den USA: Beim Song «Shake it Off» schwang sogar der Zürcher Stadtrat Daniel Leupi die Hüften mehr als Superstar Taylor Swift... (Bild © Klein Report)

Viel war im Vorfeld spekuliert worden: Würde das allererste Schweizer Taylor-Swift-Konzert im Zürcher Letzigrund ein Erdbeben auslösen oder würde sich zumindest der Volkszorn entfachen der gemäss Tamedia-Zeitungen doch so erzürnten Quartierbevölkerung?

Der Klein Report hat sich am Dienstagabend in die heiss diskutierte Sperrzone gewagt und kann doppelte Entwarnung geben: Rund ums Letzigrund hatten Fussgänger und Velofahrerinnen durchwegs freien Durchgang, ohne dass es irgendwelche Personenkontrollen gab. Eine einzige Ausnahme gab es kurzzeitig eingangs Herdernstrasse, als am Nachmittag jene Seite des Letzigrund-Perimeters als Pufferzone für die zahlreich anstehenden Swifties genutzt wurde.

Und auch Erdbebengefahr herrschte zu keinem Zeitpunkt. Das Team des Klein Reports hat selten ein Konzertpublikum erlebt, das so wenig mit dem Star auf der Bühne interagiert hat. Ein paar wenige Sekunden Applaus nach jedem Lied und dann starrten die Fans wieder ehrfürchtig auf die Bühne.

Kein Gekreische, kein Gejohle und auch keine kollektiven Wir-hüpfen-mal-in-die-Höhe-Momente. Taylor Swift löste ein stilles Erdbeben der Gefühle aus.

Was nicht heissen soll, dass nicht jede und jeder einzelne im Publikum das Konzert genossen hat – vom kleinen Mädchen, das am Bühnenrand einen Hut aufgesetzt bekam, über die grosse Taylor bis hin zur Tennislegende Roger Federer, der das richtige Outfit mitbrachte mit weissem Hemd, kurzer blauer Hose und bunten Freundschaftsarmbändern.

Den grössten Applaus erhielt Taylor Swift übrigens für ihre zu Anfang der Karriere geschriebenen Countrysongs und für Akustiknummern, die während der Corona-Pandemie entstanden sind. Man merkte ihr an, dass sie selbst etwas überrascht war, dass das Schweizer Publikum hier leicht anders tickt als die Konzertbesucher in den Vereinigten Staaten.

Sie war sichtlich berührt. Sie oder zumindest ihr Management wird notiert haben: Die Schweiz tut sich schwer, Popgrössen aus Übersee auf den Hitparadenthron zu hieven – auch Taylor Swift hatte noch nie eine Nummer 1 in den Schweizer Single Charts. Doch um so mehr hält sie Sängerinnen und Sängern, die sich wie Taylor Swift als sich stetig wandelnde Albumkünstler verstehen, im Idealfall jahrzehntelang die Treue.

Beste Voraussetzungen also, dass es zu einem Wiedersehen zwischen Taylor Swift und dem Schweizer Publikum kommen wird. Auch weil – und diese anekdotische Beobachtung gehört schon fast obligat in einen Konzertbericht über die 34-Jährige – die US-amerikanische Sängerin einen ganz spezifischen Mehrwert auf die Konzertbühne mitbringt: Sie kann nicht tanzen. Wenn selbst der Zürcher Grünen-Stadtrat und Finanzvorsteher Daniel Leupi beim Song «Shake it Off» auf den VIP-Plätzen die besseren Hüftschwünge zeigt als Taylor Swift auf der Bühne, steigert das für alle Beteiligten den Spassfaktor am Konzert immens.