Seit seinem Amtsantritt 2016 hat der usbekische Präsident Schawkat Mirsijojew einige Journalisten aus dem Gefängnis entlassen. Doch die Tauwetterlage bleibt instabil.
Die Signale des neuen Präsidenten sind widersprüchlich: Die zuvor stark zensierten Medien berichten heute zwar «ein wenig freier», schreibt Reporter ohne Grenzen zur Pressefreiheit in Usbekistan in einer am Mittwoch veröffentlichten Lagebeurteilung.
Das Internet bleibe aber weiterhin «streng kontrolliert» und fast alle unabhängigen Nachrichtenseiten seien blockiert.
So zum Beispiel das News-Portal center1.com: Die Mitgründerin Galima Bucharbajewa versucht seit September 2018 vergeblich, die Seite in Usbekistan registrieren zu lassen. Sie selber arbeitet zurzeit von Kasachstan aus, weil ihr die Einreise verweigert wird wie vielen anderen Journalisten auch.
Wenn die vorsichtigen Schritte der Öffnung nicht nur «reine Kosmetik» bleiben sollen, müsse Präsident Mirsijojew ein Klima schaffen, in dem unabhängige Journalisten zurückkehren und aus erster Hand über die Entwicklungen in ihrer Heimat berichten können, schreibt die Journalistenorganisation in dem Papier weiter.