Die letzte «Tatort»-Folge am 7. Juni vor der Sommerpause hiess «Lass den Mond am Himmel stehn».
Ein Titel, den man im Nachhinein auch zweideutig interpretieren könnte. Denn wie die ARD meldet, ist es momentan offen, ob alle Sendeanstalten nach dem wochenlangen Drehverbot ihre Sonntagskrimis rechtzeitig fertigstellen können. Es droht ein Rückgriff auf Konserven.
Bei der Programmdirektion des Ersten in München kann Sprecher Lars Jacob dazu sagen: «Die Planung für die Sonntagskrimi-Erstsendungen nach der Sommerpause wird ständig an die aktuellen Gegebenheiten angepasst.»
Im Saarland muss das Neue Ermittler-Duo aktuell mit zehn Wochen Verspätung den zweiten Fall in Angriff nehmen. «Der Herr des Waldes» heisst die Folge mit den beiden Kommissaren Leo Hölzer und Adam Schürk. Viele Ermittlungen werden daher im Freien stattfinden - zur Erleichterung von Regisseur Christian Theede.
Noch mehr erleichtert kann man sich bei SRF geben. Zwei Folgen mit dem neuen Ermittler-Duo Isabelle Grandjean und Tessa Ott sind bereits im Februar abgedreht worden. «Ein Glücksfall in der Planung», freut sich SRF-Filmchef Urs Fitze. Die Werke können wie gewünscht im Herbst 2020 sowie im Frühling 2021 ausgestrahlt werden. Der Dreh für die nächsten beiden Folgen sind von der neu beauftragten Produktionsfirma Contrast Film um Ivan Madeo und Stefan Eichenberger von Januar bis April geplant.
Ebenfalls bereits wieder gedreht unter besonderen Sicherheitsmassnahmen wird in Österreich mit Bibi Fellner und Moritz Eisner. Es ist die erste Regiearbeit von Daniel Prochaska für die Kultserie.
Beim SWR musste «Hetzjagd» mit Hauptkommissarin Lena Odenthal unterbrochen werden. Hier soll die Arbeit am 23. Juni wieder fortgesetzt werden. Ebenfalls im Juni muss die erste Klappe für die verschobenen Dreharbeiten des Kieler NDR-Beitrags mit Borowski fallen, damit es für das Programmraster passt.
Der Hessische Rundfunk hat eine Produktion von Mai auf Anfang 2021 verschoben. Der WDR musste drei «Tatort»-Drehs für die Teams in Dortmund, Münster und Köln verschieben. Neue Drehtermine sind in Vorbereitung.
Beim NDR ist der Drehbeginn für den vierten Sonntagskrimi aus Göttingen mit Maria Furtwängler und Florence Kasumba wegen Corona nach wie vor unklar. Voraussichtlich geht es im August los.
Symbolisch im Nachhinein somit auch der Titel «Rettung so nah» in Dresden. Dort mussten die Aufnahmen zwar unterbrochen werden. Jedoch waren bis dahin viele Szenen, die körperliche Nähe erfordern, bereits abgedreht.