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Dienstag
28.10.2014

TV / Radio

Tator-Kommissarin Lena Odenthal im Einsatz

Tator-Kommissarin Lena Odenthal im Einsatz

Wie die Zeit vergeht! Schon 25 Jahre lange jagt Ulrike Folkerts alias Lena Odenthal für den SWR zusammen mit ihrem WG-Kollegen Mario Koppers, von Andreas Hoppe launig gut gespielt, Mörder in Ludwigshafen.

Und man weiss als regelmässiger «Tatort»-Zuschauer gar nicht so recht, wem man nun gratulieren soll, Ulrike Folkerts oder dem Publikum, das ihr in all den langen Jahren die Treue gehalten hat.

Ehrlich gesagt gibt es witzigere, spannendere und unterhaltsamere «Tatort»-Ermittlerinnen als Ulrike Folkerts, findet der Klein Report. Spontan denken wir natürlich an Adele Neuhauser alias Bibi Fellner im Tatort aus Wien, aber auch an Sabine Postel alias Hauptkommissarin Inga Lürsen aus Bremen. Selbst Maria Furtwängler alias Hauptkommissarin Charlotte Lindholm aus Hannover hat mehr Ecken und Kanten als Odenthal, bei der man immer das Gefühl hat, sie gehe zum Lachen in den Keller.

Bei Odenthal scheint alles immer etwas anstrengend. Sie ist mit sich selbst, aber auch mit ihrem Umfeld mitunter sehr streng. An ihr, so der TV-Zuschauer spontan, ist eine Klosterlehrerin verloren gegangen. Immer auf der Jagd nach der nächsten Sünde.

Und nun also bekommt die altgediente Ermittlerin also Frischfleisch an ihre Seite gestellt. Die Macher müssen sich etwas dabei überlegt haben. Und das ist gut so.

Erinnern wir uns doch kurz an den «Tatort» aus München. Auch Udo Wachtveitl als Hauptkommissar Leitmayer und Miroslav Nemec als sein Kollge Batic haben mit dem jungen Ermittler Kalli Hammermann alias Ferdinand Hofer frischen Wind in ihre etwas festgefahrene Beziehung bekommen und er tut der Serie gut, wenn man von der neunmalklugen Art Hammermanns absieht. Der junge Mann hat aber durchaus Potenzial.

Der frische Wind in Ludwigshafen heisst Johanna Stern, sympathisch offen gespielt von der 30-jährigen Lisa Bitter. Keck ihr Auftritt: «Samstag ist ohnehin der beste Tag für einen Mord. Da hat mein Mann frei und kann auf die Zwillinge aufpassen», sagt sie pragmatisch und wendet sich der am Boden liegenden Leiche zu. Ein nackter Mann, aus seinem Hintern ragt eine Champagner-Flasche. «Nette Inszenierung», sagt Stern und filmt die Szene mit ihrem iPad.

Die Odenthal soll in der Folge ihre liebe Mühe mit der aufgeweckten und unorthodoxen Kollegin haben. Und dabei würde ihr genau diese Leichtigkeit guttun.

Und darum wünschen wir Ulrike Folkerts zum 25-jährigen Dienstjubiläum nicht, dass sie uns noch lange erhalten bleibt. Nein, wir wünschen ihr, dass sie den Mut hat, alles hinzuschmeissen, auszuwandern oder etwas ganz anderes zu machen.