Mal eine Auszeit nehmen. Das macht Daniela Bär von Schweiz Tourismus. Nach knapp 15 Jahren als Kommunikationsleiterin der nationalen Tourismusorganisation nimmt sie ab Mitte September für drei Monate eine Auszeit, macht ein Sabbatical.
«Ganz verplant sind die drei Monate bewusst nicht, schliesslich soll sich diese Auszeit von meinem durchgeplanten Alltag unterscheiden», sagt Daniela Bär. Sie werde die erste Woche in der Schweiz ein paar Herbstwanderungen machen und Freunde treffen. «Dann stehen ein Kamel-Trekking in der Sahara, ein Gorilla-Trekking in Uganda und eine Safari in Botswana auf dem Programm sowie ein Volunteer-Einsatz in einem Lion Camp in der Nähe von Johannesburg», so die Kommunikationsleiterin.
Am 1. Oktober 2000 hat Daniela Bär bei Schweiz Tourismus als Leiterin Unternehmenskommunikation/Medien begonnen. Seit 1. April 2008 ist sie auch Mitglied der Geschäftsleitung und ergänzend für die Internationale Medienarbeit zuständig.
Der Klein Report wollte wissen, was waren die schönsten, was vielleicht der kommunikativ schlimmste Moment für sie in dieser Zeit? «Der rege Kontakt mit Medienschaffenden, der Branche und unseren Mitarbeitern im In- und Ausland finde ich äusserst spannend, inspirierend und bereichernd, aber auch die Unberechenbarkeit des Jobs», so Bär. Jeder Tag sei anders, bringe unerwartete Aspekte und Fragestellungen mit sich und sei dadurch maximal abwechslungsreich.
«Schöne Momente waren sicherlich die internationalen Medienevents und -reisen, die `Euro08`, die wir seitens Schweiz Tourismus mit Kommunikationsmassnahmen begleiten durften, und die unzähligen Kampagnenlancierungen oder auch die `AIR14` bis zum 1500-Jahre-Jubiläum der Abbaye Saint-Maurice», erwähnt sie gegenüber dem Klein Report.
Auf Trab gehalten hat das Kommunikationsteam aber auch das Swissair-Grounding, Sars, die Schweinegrippe, der Vulkanausbruch Eyjafjallajökull, Unfälle, bei denen Touristen betroffen waren, oder die Finanz- und Wirtschaftskrise.
«Anspruchsvoll waren einige, weil es bei branchenrelevanten Themen darum geht, möglichst rasch eine stringente Kommunikation aufzugleisen und unseren Märktemitarbeitern zur Verfügung zu stellen. Wir fungieren in solchen Fällen als Informationsdrehscheibe zwischen dem Ort des Geschehens und unseren Auslandsvertretungen, die die Distribution der Informationen an Reiseveranstalter und Medien sicherstellen», erklärt sie.
Eine andere kommunikative Aufgabe war das sogenannte «Täschli-Gate» nach Oprah Winfreys Zürich-Besuch: «Das war eine intensive kommunikative Herausforderung und zugleich lehrreiche Situation. Als wir die volle Macht, Reichweite und Geschwindigkeit von Social Media zu spüren bekamen.»
Während Bärs Auszeit übernimmt ihre Stellvertreterin, Véronique Kanel, die seit zehn Jahren im Team arbeitet, interimistisch ihre Funktion. Und Daniela Bär sagt über das Team: «Ohne ihre Zustimmung und Bereitschaft, mich in dieser Zeit zu vertreten, wäre ein Sabbatical nicht realisierbar.»