Ehemalige Schülerinnen und Schüler der Tanzakademie Zürich erheben Missbrauchsvorwürfe gegen einige Lehrpersonen. An der renommierten Ballettschule soll ein Klima der Angst geherrscht haben, wie «Die Zeit» in einer Vorabmeldung berichtet.
Für die kommende Schweiz-Ausgabe hat die Wochenzeitung mit 13 ehemaligen Schülerinnen und Schülern gesprochen, die zwischen 2007 und 2021 die Tanzakademie Zürich besucht hatten.
Diese berichten demnach, von unterschiedlichen Lehrpersonen erniedrigt und gedemütigt worden zu sein. Durch extreme Gewichtsvorgaben und Bodyshaming seien Essstörungen provoziert worden, teilweise sei sogar körperliche Gewalt angewandt worden. «Zahlreiche Schülerinnen und Schüler sollen an Depressionen, Angstzuständen, Mager- und Brechsucht sowie Suizidgedanken gelitten haben beziehungsweise teilweise bis heute daran leiden», will «Die Zeit» berichten.
Die brisante Vorankündigung hat in den Zürcher Medien am Donnerstag bereits weitere Recherchen ausgelöst.
Die Tanzakademie ist Teil der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) und gilt als eine der renommiertesten staatlichen Ballettschulen der Welt. Nachdem «Die Zeit» den Rektor der ZHdK, Thomas D. Meier, mit den Vorwürfen konfrontiert hatte, leitete dieser am 31. Mai eine Administrativuntersuchung ein. Mit der Untersuchung «soll der Sachverhalt durch externe Fachleute vertieft abgeklärt werden», schreibt die ZHdK.
Die Hochschule wolle bis zu deren Abschluss Ende des Jahres keine detaillierte Stellungnahme zu den Vorwürfen abgeben. Gegen die Schulleitung der Tanzakademie, die ehemaligen Spitzentänzer Oliver Matz und Steffi Scherzer, seien bisher keine personalrechtlichen Massnahmen ergriffen worden.