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Mittwoch
30.04.2014

Medien / Publizistik

Der Schweizer Presserat hat eine Beschwerde des Mineralöl-Handelskonzerns Tamoil abgewiesen. Der Rat bezeichnete das Vorgehen des libyschen Konzerns, sich zu weigern, einer Zeitung Informationen herauszugeben, und diese anschliessend zu kritisieren, als Eigentor.

Tamoil beschwerte sich über einen im Mai 2013 in der Westschweizer Zeitung «Le Temps» veröffentlichten Artikel. Darin wurde über die Umweltbelastung, welche die Raffinerie Tamoil in der Walliser Gemeinde Collombey verursacht, berichtet.

Die Verfasserin des Artikels ersuchte die Tamoil-Direktion, Stellung zu nehmen und aktuelle Zahlen zu liefern. Die Firma antwortete mit allgemeinen Aussagen und nannte keine konkreten Zahlen. Ausserdem verhinderte sie, dass der Kanton aktuelle Zahlen herausgab.

Tamoil beschwerte sich nach der Publikation beim Presserat, dass die im Artikel erwähnten Zahlen veraltet und ihre Quelle unzureichend genannt sei.

«Der Journalistenkodex gibt den Medienschaffenden das Recht auf freien Zugang zu allen Informationsquellen», hält der Presserat in seiner Stellungnahme vom 16. April fest. Der Artikel habe gleich zu Beginn die Quelle der genannten Zahlen sowie Tamoils Weigerung, aktuelle Daten herauszugeben, erwähnt. Der Presserat wies die von Tamoil erhobenen Vorwürfe gegen «Le Temps» daher zurück.