Der Zürcher Medienkonzern Tamedia organisiert in der Deutschschweiz Sprachkurse in Französisch und in der Romandie in Deutsch. Für die Unternehmensleitung sei die sprachliche Grundkompetenz in Französisch wichtige Voraussetzung für das Zusammenwachsen von Tamedia und Edipresse. Seit Oktober 2009 finden wöchentlich in Zürich und Bern solche Französischkurse statt. Der Klein Report fragte beim Tamedia-Mediensprecher Christoph Zimmer nach.
Bereits 115 Mitarbeitende haben in Zürich und Bern am Französischkurs von Tamedia teilgenommen: Was sind das für Berufs- und Kaderleute?
Christoph Zimmer: «Eingeladen wurden Mitarbeitende, die in engem, regelmässigem Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen in der Westschweiz stehen. Die Teilnehmenden der Französischkurse stammen aus den verschiedensten Berufen, Bereichen und Stufen. Im ersten Kursjahr haben beispielsweise Mitarbeitende aus dem Controlling, der Redaktion von `20 Minuten Online` oder dem Personalmanagement, Verkaufsverantwortliche oder auch Führungskräfte aus dem Bereich Finanzen Kurse belegt.»
Welche Schnittstellen zwischen Tamedia und Edipresse gibt es, wo ein gegenseitiges Sprachverständnis vorhanden sein muss?
Zimmer: «Bis 2013 sollen Edipresse Schweiz und Tamedia zu einem Unternehmen zusammenwachsen. Dafür wurden Projekte in den verschiedensten Bereichen definiert. In einem ersten Schritt sind die Französischkenntnisse vor allem bei den Services und Stäben gefragt, die an übergreifenden Projekten arbeiten. Interessant sind die Kurse zum Beispiel aber auch für Mitarbeitende der neuen, gemeinsamen Marktplatzorganisation. Diese umfasst - unter anderem - in der Jobup AG sowohl alpha.ch und jobwinner.ch von Tamedia als auch jobup.ch von Edipresse. Deshalb findet hier ein täglicher Austausch über die Sprachgrenzen hinweg statt.»
Wie laufen die Deutschkurse von Edipresse in Lausanne?
Zimmer: «In den letzten Monaten haben einzelne Edipresse-Mitarbeitende individuelle Intensivkurse belegt. Die Kurse in Gruppen wurden kürzlich ausgeschrieben und stossen auf reges Interesse. Im November werden rund 50 Mitarbeitende mit dem Unterricht in Gruppen starten.»
Der Fortschritt der Sprachkompetenz sei um 30 bis 50 Prozent gestiegen: Von welchem Grad der Sprachkompetenz ist man ausgegangen?
Zimmer: «Alle Teilnehmer wurden mittels eines mündlichen und schriftlichen Tests eingestuft. Aufgrund dieses Tests wurden anschliessend die Ziele jedes einzelnen Teilnehmers definiert. Während der Kurse evaluieren die Lehrkräfte regelmässig, wo die Teilnehmer stehen. Dank der kleinen Gruppen, dem hohem Praxisbezug der Lektionen und der Motivation der Mitarbeitenden liegt der individuelle Fortschritt in der Sprachkompetenz um 30 bis 50 Prozent höher, als dies von den Lehrpersonen auf Basis anderer Kurse erwartet wurde.»
In vielen sprachübergreifenden Grossunternehmen wird einfach Englisch als Verständigungssprache eingesetzt, warum nicht bei der Tamedia?
Zimmer: «Sprache ist für ein Medienhaus viel wichtiger als für ein Industrieunternehmen oder eine internationale Bank. Als Schweizer Medienhaus publizieren wir jeden Tag in Deutsch und Französisch. Deshalb wollen wir die Sprachkompetenz in diesen Sprachen fördern. Ausserdem ist es ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber den Kolleginnen und Kollegen bei Edipresse, wenn die Mitarbeitenden von Tamedia sie auf Französisch ansprechen können. Dieser Effort wird geschätzt.»
Montag
25.10.2010




