Mit der geplanten Übernahme des Premium Publisher Network PPN stärkt Tamedia ihre Vermarktungsaktivitäten. Das Netzwerk, das dem neuen Bereich Digital Advertising & Services angegliedert werden soll, ergänzt die Verkaufsabteilungen der einzelnen Plattformen. «Die Verkaufsteams der einzelnen Plattformen wie Newsnet oder 20 Minuten bleiben bestehen», sagte Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer am Dienstag gegenüber dem Klein Report. «Wie genau die Aktivitäten von PPN und das neue Team Digital Adertising & Services aufgestellt sein werden, ist heute noch offen.»
Klar ist aber das Ziel. «Wir wollen die Strategie der Eigenvermarktung weiterverfolgen, deshalb ist die Übernahme der Aktivitäten von PPN ein konsequenter nächster Schritt», so Zimmer. PPN wird weiterhin die Vermarktung des nicht direkt verkauften Inventars der Partnerseiten vermarkten. Zudem kommen laut Zimmer auch übergreifende Produkte wie der Powerpool infrage.
Dieser Schritt hatte sich schon lange angebahnt. «Es war von Anfang an klar, dass Ende 2013 die Möglichkeit besteht, das Unternehmen PPN oder die Aktivitäten zu übernehmen», sagte Zimmer. «Die NZZ-Mediengruppe und Ringier haben sich entschieden, sich an der Übernahme der Aktivitäten von PPN nicht zu beteiligen, um weiterhin mit unterschiedlichen Werbenetzwerken zusammenzuarbeiten. Wir führen aber Gespräche darüber, ob auch zukünftig gewisse gemeinsame Produkte angeboten werden sollen.»
Auch die Weiterführung der bisherigen Zusammenarbeit mit weiteren Partner wie Axel Springer Schweiz, der Südostschweiz Medien oder dem «IT Magazine» ist noch nicht gesichert. «Bis Ende Jahr ändert sich nichts», sagte Zimmer. «Wir werden aber in den nächsten Monaten gemeinsam mit dem Team von PPN Gespräche mit allen bisherigen und möglichen zukünftigen Partnern aufnehmen. Unsere Grösse erlaubt uns, im Wettbewerb - auch mit grossen Anbietern - zu bestehen, und ist eine gute Basis für eine Zusammenarbeit mit weiteren Medienhäusern.» Wer in Zukunft wo mit dabei sei und welche Leistungen angeboten würden, sei heute noch offen.
Selbst wenn die Aussichten noch ungewiss sind, ist Tamedia-Sprecher Christoph Zimmer zuversichtlich. «Sicher ist, dass wir in diesen Bereich investieren und über lange Frist eher neue Stellen schaffen statt abbauen wollen», sagte er. «Wir sehen Performance- und Targetingwerbung als Bedürfnis des Werbemarktes und damit als attraktives Marktsegement.»
Im Bereich des Performance-Marketings könnte die Zusammenarbeit mit NZZ und Ringier unter Umständen fortgesetzt werden. «Die Plattformen in den Netzwerken von NZZ und Ringier und unsere Plattformen ergänzen sich gut. Zudem sind wir uns im Performance-Bereich einig über die exklusive Vermarktung über dieses gemeinsame Produkt», sagte Zimmer. Ob weiterhin gemeinsam mit NZZ, Ringier und weiteren Partnern Werbemöglichkeiten angeboten würden, werde sich im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2013 entscheiden.