Die anhaltende Flaute im Anzeigenmarkt hat der Zürcher Tamedia-Gruppe erneut stark zugesetzt. Der Betriebsertrag 2002 ging um 15 Prozent zurück (minus 117 Mio. Fr.). Dennoch rechnet Tamedia weiterhin mit einen Gewinn in zweistelliger Millionenhöhe. Wie die Tamedia AG am Montagmorgen mitteilte, widerspiegelten die Umsatzzahlen 2002 den negativen konjunkturellen Einfluss und die politischen Unsicherheiten auf die Werbewirtschaft und somit auf die Medienbranche. Obwohl das börsenkotierte Verlagshaus die 2001 erworbenen Radio 24 und TeleZüri erstmals voll konsolidierte, sank der Betriebsertrag (Umsatz) 2002 im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 639 Mio. Franken. Hauptgrund für den Einbruch bei den Zeitungen um 22 Prozent auf 402 Mio. Fr. seien die konjunkturell bedingt rückläufigen Stellenanzeigen.
Laut Tamedia-Sprecherin Regula Tschopp habe - nach einem Minus von 30 Prozent beim Flaggschiff «Tages-Anzeiger» im ersten Semester - der schwierige Arbeitsmarkt bis Ende Jahr keine positive Entwicklung mehr gebracht. Schwächer als befürchtet seien hingegen die erwarteten Einbussen bei der «Sonntags-Zeitung» (wegen der neuen Konkurrenz «NZZ am Sonntag») ausgefallen. Der Lokalsender TeleZüri, den Tamedia von Roger Schawinski übernommen hatte, schreibe zudem weiterhin rote Zahlen. Doch an der Gewinnprognose 2002 von einer zweistelligen Millionenzahl halte der Konzern fest. Das Verlagshaus hat bereits im Herbst mit Kostensenkungsmassnahmen auf die schlechten Aussichten für 2003 reagiert. Danach wurden 18 Stellen gestrichen, zuvor waren bereits im Online- und TV-Bereich Arbeitsplätze eingespart worden.
Der Konzern wird am 19. März über das Geschäftsjahr 2002 berichten, darunter auch über die Erträge einzelner Titel wie «Tages-Anzeiger», «Sonntags-Zeitung», «Facts», «Finanz und Wirtschaft» und «Annabelle».
Montag
17.02.2003