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Donnerstag
26.06.2003

Der Zürcher Medienkonzern Tamedia («Tages-Anzeiger», «Facts», «SonntagsZeitung») «beabsichtigt eine grundlegende Neuausrichtung des defizitären Zeitschriftenbereichs». Dies teilte das Unternehmen am Donnerstagabend mit. Während die Titel «Annabelle», «Facts» und «Schweizer Familie» nachhaltig gestärkt werden sollen, stellt der Verlag die Publikationen «Annabelle Wohnen» und «Annabelle Business» ein, weil sie trotz publizistischer Qualitäten wirtschaftlich keine Perspektiven hätten. Verkauft werden sollen die Kulturzeitschrift «du» und das Kindermagazin «Spick», wobei für den zweiten Titel die Verhandlungen bereits aufgenommen worden seien. Die verbleibenden Publikationen «sollen sich künftig durch einen klaren Schweiz-Bezug und eine Mindestgrösse im Lesermarkt auszeichnen», heisst es wörtlich. Und weiter: «Ferner sollen sie sich auch gegenüber den Konkurrenzprodukten aus dem deutschsprachigen Ausland abheben.»

Zugleich hat der Verwaltungsrat beschlossen, keine Ersatzinvestitionen mehr in die Akzidenz-Rollenoffset-Druckmaschinen (ARO) zu tätigen und aus diesem Bereich in den nächsten zwei Jahren, spätestens aber bis Ende Juli 2005, auszusteigen. Die drucknahen Bereiche Vorstufe und Weiterverarbeitung sollen auf den gleichen Zeitpunkt hin an die reduzierte Struktur des Zeitschriftenbereichs angepasst werden. «Diese Massnahmen führen in den nächsten zwei Jahren gesamthaft zu einem Abbau von 140 Stellen», heisst es weiter im Tamedia-Communiqué. Den im Betrieb tätigen Polygrafen-Lehrlingen werde der Lehrabschluss garantiert. Ab Freitag will das Unternehmen mit den Sozialpartnern einen Sozialplan ausarbeiten sowie das gesetzlich vorgeschriebene Konsultationsverfahren einleiten. Mehr dazu: Tamedia: 10 Millionen Franken mit Zeitschriften verloren