Der Verlust der Tamedia im ersten Halbjahr 2003 geht auf den Rückgang des Werbevolumens und den Einbruch der Stelleninserate zurück, wie das Medienhaus in seinem Communiqué vom Donnerstag schrieb. Zudem wirke sich die bekannt gegebene Neustrukturierung des Bereichs Zeitschriften (Einstellung von «annabelle wohnen» und «annabelle business», Verkauf von «du» und «Spick») erst ab kommendem Jahr schrittweise kostensenkend aus. Die für die Jahre 2003 bis 2005 garantierten Leistungen von 9,3 Mio. Franken für die betroffenen Mitarbeitenden sowie weitere Restrukturierungs-Aufwendungen von 2,1 Mio. Franken wurden vollumfänglich dem Ergebnis des ersten Halbjahres 2003 belastet, hiess es im Bericht weiter.
Bereich Zeitungen: Der seit zwei Jahren anhaltende Rückgang bei kommerziellen Anzeigen, den Rubrikinseraten und dem Stellenmarkt führte im Bereich Zeitungen erneut zu einem starken Umsatzrückgang, wie die Tamedia schreibt. Der Betriebsertrag sank im ersten Halbjahr 2003 um 17,7% auf 175,9 Mio. Franken. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) reduzierte sich um 57,4% auf 23,3 Mio. Franken.
Stark betroffen war der «Tages-Anzeiger» (inkl. «Stellenanzeiger» und «Alpha»), dessen Halbjahresumsatz um 21% auf 110,4 Mio. Fr. zurückging. Der «Tages-Anzeiger» soll noch im laufenden Jahr einer Gesamtanalyse unterzogen werden. Bei der «SonntagsZeitung» gabs ein Plus von 1,8% auf 38,5 Mio. Franken, bei der «Finanz und Wirtschaft» hingegen ein Minus von 23,8% auf 10,8 Mio. Franken. Der «Zürich Express», der Ende Mai durch das «Tagblatt der Stadt Zürich» abgelöst wurde, sackte um 30,6% auf 8,9 Mio. Franken ab.
Bereich Zeitschriften: Der Umsatz im Bereich Zeitschriften ging um 9,2% auf 51,5 Mio Franken zurück. Der EBITDA verschlechterte sich auf minus 7,5 Mio. Franken. Aufgrund der im Juni bekannt gegebenen Neuausrichtung des Bereichs Zeitschriften werden 140 Stellen abgebaut. Die Zahlen im Einzelnen: «annabelle»: - 8,5% auf 14,4 Mio. Franken, «Facts»: -17,3% auf 14,4 Mio. Franken, «Schweizer Familie»: + 0,4% auf 17,6 Mio. Franken - den ehemaligen «Meyer`s»-Abonenntinnen seis gedankt.
Bereich elektronische Medien: Die elektronischen Medien konnten den Umsatz im ersten Halbjahr um 53,4% auf 17 Mio. Franken steigern. Auch der negative EBITDA konnte um 67,1% verringert werden. Das Minus beläuft sich nun auf 2,8 Mio. Franken. Radio 24 und TeleZüri: + 18,4% auf 10,6 Mio. Franken, Radio Basilisk: + 3,9 Mio Franken, Online-Aktivitäten: + 20,5% auf 2,5 Mio. Franken.
Im weiteren: Lettershop Regor: + 7,7%; BD Bücherdienst: + 11,4%, Waser Druck: - 11,2%, Werd Verlag: - 39,1%, Condor Communications: -42,7%.
Mehr zur Tamedia siehe unter: Alternativen für eingestellte Tamedia-Zeitschriften, Tamedia stellt zwei Zeitschriften ein und baut 140 Stellen ab
Donnerstag
21.08.2003