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Montag
21.07.2003

Am Montag um 16 Uhr war die Frist der Tamedia-Geschäftsleitung, welche sie den Gewerkschaften gestellt hatte, abgelaufen. Der neue Vorschlag für einen Sozialplan der Tamedia, der den Konzernbereich Zeitschriften betrifft, kommt somit nicht zum Zug. Gemäss den Gewerkschaften gilt nun ein Minimal-Vorschlag für den geplanten Stellen-Abbau. Der Sozialplan sei weit hinter den üblichen Standards gelegen, heisst es bei der Comedia. Die Gewerkschaften fordern weiterhin Neu-Verhandlungen und einen Kündigungsstopp. Vergangene Woche hatten Tamedia-Angestellte in einem offenen Brief an die Geschäftsleitung von einem «Discount-Sozialplan» gesprochen, den sie nicht akzeptieren wollten. Inzwischen haben ihn über 400 Tamedia-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter unterschrieben.

Der Verlag hatte hingegen betont, dass der vorgelegte Sozialplan weit über den in den Gesamtarbeitsverträgen (GAV) definierten Leistungen liege. Insgesamt wende Tamedia 9,3 Mio. Franken auf, sagte Tamedia-Sprecherin Franziska Hügli der SDA am Montag. Die laut GAV verbindlichen Leistungen würden sich auf nur 4,2 Mio. Franken belaufen. Mit den zusätzlichen 5,1 Mio. Franken finanziert Tamedia laut Hügli unter anderem Pensionskassen-Zuschüsse und AHV Überbrückungsrenten für entlassene Mitarbeitende über 58 Jahre oder die Öffnung eines Fonds für Härtefälle.