Was die Zürcher Tamedia will, planen auch andere Schweizer Verleger: Ein gemeinsames Newsportal im Internet, dem sich verschiedene Zeitungen anschliessen können.
Doch während das Online-Newsnetzwerk des Zürcher Medienkonzerns mit den Partnern Espace Media (Bern) und der Basler Zeitung Medien trotz einer Verzögerung schon recht konkrete Züge angenommen hat, ist das alternative Projekt noch ziemlich wolkig. Federführend ist Norbert Neininger, Verleger und Chefredaktor der «Schaffhauser Nachrichten», der sich am vergangenen Mittwoch mit den Interessenten (sieben Verlage) am Sitz des Verbandes Schweizer Presse in Zürich getroffen hatte.
«Ja, wir haben unser Interesse bekundet», gab am Freitag etwa Hanspeter Lebrument von der Südostschweiz-Gruppe gegenüber dem Klein Report bekannt, und aus anderen Verlagshäusern tönte es ähnlich. «Wir verfolgen das am Rande mit», gab sich Geschäftsleiter Jürg Weber von der Neue Luzerner Zeitung AG etwas bedeckt, und Eva Keller von der AZ-Medien AG («Aargauer Zeitung») äusserte sich ähnlich. Zu den News-Portal-Interessenten scheinen auch alle zur NZZ-Gruppe gehörenden Zeitungen zu gehören.
Hingegen legte Geschäftsführer Hanspeter Kellermüller vom Verband Schweizer Presse Wert auf die Feststellung, dass der Verlegerverband nicht direkt beteiligt ist. «Die Idee mag bei uns entstanden sein, aber wenn es darum geht, Investitionen zu tätigen, ist es klar, dass dies nur mit privatem Engagement der Verlage geht», sagte er gegenüber dem Klein Report. - Siehe auch das Tamedia-Projekt: Start des Tamedia-Newsnetzwerk-Systems verzögert sich
