Der Zürcher Tamedia-Konzern hat im vergangenen Jahr ein Betriebsergebnis von 143 Millionen Franken (Ebit) verbuchen können. Das sind 37,8 Millionen (-20,9%) weniger als im Jahr 2011, als der ausgeschiedene CEO Martin Kall mit viel Dramatik und trotz bevorstehendem Niedergang des Printgeschäfts das Rekordergebnis von 178,8 Millionen Franken ausweisen konnte. Der ausgewiesene Gewinn sank um 15% auf 152 Millionen für 2012.
Auch der Konzernumsatz ging zurück: um 64,8 Millionen (-5,8%) auf 1 052,4 Millionen Franken. Im Bereich Print National sank er um 6% auf 420,3 Millionen Franken. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) nahm um 15,2% auf 97,1 Millionen Franken ab. Die für die Finanzer der Tamedia so wichtige Ebitda-Marge liegt mit 23,1% immer noch auf hohem Nievau bei Print National, aber unter Vorjahr mit 25,5%.
Durch den Zukauf verschiedener Zeitungen in der Schweiz kann Tamedia nun allen Titeln national Beilagen beilegen. Deshalb seien auch zusätzliche Werbesegmente erschlossen worden, schreibt die Tamedia am Donnerstagmorgen über ihr Ergebnis 2012.
Im Bereich Print Regional ist der Umsatzrückgang mit 8,9% auf 484,3 Millionen Franken höher als im nationalen Bereich. Die rückläufigen Print-Werbeeinnahmen hätten «dank der erfolgreichen Neuausrichtung verschiedener Medienangebote und Effizienzsteigerungsmassnahmen», so Tamedia, «im Ergebnis lediglich einen leichten Rückgang verzeichnet». Das Betriebsergebnis (Ebitda) fiel um 3,9% auf 94,5 Millionen Franken. Dafür liegt die bei Tamedia so beliebte Ebitda-Marge mit 17,3% über derjenigen des Vorjahres mit 15,9%.
Bei den Konzernkennzahlen weist der Bereich Digital einen Umsatz (Betriebsertrag) von 148,2 Millionen aus, ein Minus von 2,7% gegenüber 2011. Hier weist Tamedia den als «davon Intersegment» geführten Bereich mit 300 000 Franken für 2012 aus; 2011 waren es 6,3 Millionen Franken, was einem Absturz um 94,5% entspricht.
Dito auf Ebitda-Ebene, da werden für das vergangene Jahr 11,7 Millionen gegenüber 24,8 Millionen Franken (-52,8%) angegeben. Das hänge «unter anderem mit einem im Vorjahr erfassten Neubewertungserfolg von homegate.ch zusammen», so der Medienkonzern. «Zusätzlich belastet wurde das Ergebnis durch die Investitionen in den erfolgreichen Ausbau der Verzeichnisplattform search.ch und die Kosten der mittlerweile eingestellten Auktionsplattform scoup.ch», heisst es zu den Zahlen. Die Ebitda-Marge steht mit 7,9% gegenüber 17,2% im Jahr 2011 deutlich tiefer in den Büchern.
Innerhalb des Bereichs Digital spricht Tamedia dann aber von einem Umsatzplus gegenüber Dritten um 7,1% auf 147,8 Millionen Franken. «Zum Umsatzwachstum trug die erstmalige Berücksichtigung der Stellenplattform jobs.ch ab Dezember 2012 und des Online-Shopping-Clubs FashionFriends ab Oktober 2012 bei», heisst es dazu.
Der Personalbestand belief sich bei der Tamedia AG per Ende 2012 auf 3471 Personen, gegenüber 3330 (+4,2%) Ende 2011. Von den 200 zusätzlich anzustellenden Personen im Onlinebereich, wie etwa laut von Martin Kall angekündigt, kann heute keine Rede mehr sein, obwohl von den 141 neuen Tamedia-Angestellten ein Grossteil im Digitalbereich beschäftigt ist.
Im Verwaltungsrat der Tamedia scheidet nach Ablauf seiner dreijährigen Amtszeit Martin Bachem aus. Seinen Rücktritt habe Andreas Schulthess, der dem Verwaltungsrat seit 2007 angehört, angekündigt. Und das VR-Mitglied Charles von Graffenried ist im Sommer 2012 verstorben. Für die Generalversammlung vom 26. April 2013 werden Claudia Coninx-Kaczynski und Martin Kall zur Neuwahl vorgeschlagen.
Am 25.2.2013: Politkampagnen bei Tamedia nicht erwünscht