Nach der Personalkommission des «Tages-Anzeigers» hat nun auch jene der «Berner Zeitung» (BZ) die Konzernleitung in einem Schreiben dazu aufgefordert, das Ende März kommunizierte Sparprogramm zu stoppen und das Renditeziel anzupassen. Und auch auf der BZ-Redaktion fürchtet man einen Personalabbau.
«Wer eins und eins zusammenzählen kann, dem ist klar, dass Sparmassnahmen in der angekündigten Höhe nicht ohne Personalabbau umgesetzt werden können. Das lehrt uns auch die Erfahrung der letzten zehn Jahre», schreibt die Personalkommission der BZ.
«Welche Konsequenzen», will die Personalkommission von Verleger Pietro Supino und CEO Christoph Tonini wissen, «werden die Sparmassnahmen für die Redaktion dieser Zeitung haben? Wird das Sparprogramm nach einer tittelspezifischen, renditegewichteten Opfersymmetrie umgesetzt?»
Der Belegschaft sei klar, dass Effizienzsteigerungen in der wirtschaftlich angespannten Situation der Printmedien unabdingbar seien, trotzdem bleibe es unverständlich, «dass wir jedes Jahr mit einer Nulllohnrunde abgespiesen werden», meint die Personalkommission und fordert Tamedia auf, beim Lohn «vom Nulltoleranzkurs der letzten Jahre» abzuweichen, der im GAV-freien Zustand insbesondere für jüngere Mitarbeiter mit niedrigen Löhnen eine sehr unbefriedigende Situation darstelle.
Nicht zuletzt bedrohten die Sparprogramme den Journalismus: «Ihnen muss klar sein», so die BZ-Personalkommission, «dass die Motivation angesichts des bereits wieder angekündigten Sparpakets zu sinken droht. Wir hören von Tamedia immer wieder Bekenntnisse zum Qualitätsjournalismus, gleichzeitig jagt ein Sparprogramm das andere. Das bringen wir immer weniger zusammen.»