Am Sonntag wählt Thailand ein neues Parlament. Nach dem Militärputsch 2014 erlebten die Medien eine Repressionswelle, die bis heute über das südostasiatische Land rollt.
Eine Verfassungsänderung vor zwei Jahren sorgte dafür, dass das Militärregime unter Premierminister und General Prayut Chan-o-cha weiterhin über viel Macht verfügt. Immer wieder versucht die Militärjunta, Medien zu zensieren.
Zuletzt traf es den oppositionellen Sender Voice TV. Anfang Februar dieses Jahres hatte die Nationale Rundfunk- und Telekommunikationskommission NBTC, die Thailands Rundfunkmedien reguliert, angeordnet, den Sendebetrieb von Voice TV für 15 Tage einzustellen.
Grund sei der «provokante Inhalt» zweier Sendungen. Details nannte die Behörde nicht. Der Sender wehrte sich schließlich erfolgreich vor Gericht gegen die Anordnung.
Mehr als 50 Mal habe die nationale Rundfunkbehörde den Sender Voice TV seit dem Putsch 2014 zensiert, steht in einer Länderdokumentation von Reporter ohne Grenzen (ROG). Einzelne Sendungen wurden verboten oder das Übertragungssignal unterbrochen.
Voice TV gehört einem Sohn des mittlerweile im Exil lebenden ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra und ist einer der wenigen verbliebenen traditionellen Fernsehsender, der nicht der von der Militärjunta vorgegebenen redaktionellen Linie folgt.