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Mittwoch
04.12.2002

Auch in der Schweiz soll die Werbung für Tabakwaren teilweise verboten werden. Nach dem Beschluss der EU-Gesundheitsminister will das Bundesamt für Gesundheit (BAG) nun die Reform des Lebensmittelgesetzes lancieren. «Wir wollen die Gesetzesänderung bis 2004 in die Vernehmlassung schicken», sagte BAG-Chef Thomas Zeltner am Mittwoch. Das BAG verfolge die Entwicklung in der EU seit Jahren, habe aber abgewartet, wie das Verbot schliesslich konkret umgesetzt werde. Die Verabschiedung der EU-Richtlinie sei der Startschuss, die Gesetzesänderung anzupacken. Von einem Werbeverbot will Zeltner aber nicht sprechen: «Werbung am Verkaufspunkt soll zulässig bleiben, damit sich die Kunden auch über neue Marken und Produkte informieren können.»

Auch ein Teilverbot will die Schweizer Werbewirtschaft aber bekämpfen. «Ein Werbeverbot von Waren, die am Markt frei erhältlich sind, ist eine Bevormundung und eine Behinderung der Kommunikations- und Meinungsfreiheit», sagte Eva Keller, Noch-Geschäftsführerin des Verbands Schweizer Presse. Zudem mache Tabakwerbung in den Printmedien mit einem Volumen von 13 Millionen Franken nur knapp ein Prozent aus. Daran zeige sich, dass der Widerstand nicht eigennützig, sondern gegen die Einschränkung von Grundrechten gerichtet sei. Mehr dazu: EU-Tabakwerbeverbot: Schweizer Werbung kämpft in der Schweiz