Uruguay hat einen sechsjährigen Prozess gegen den in Lausanne ansässigen Tabakriesen Philip Morris gewonnen, der sich gegen die aus seiner Sicht zu strengen Rauchergesetze im Land gewehrt hatte, wie verschiedene Medien berichten.
Der internationale Schiedsgerichtshof ICSID der Weltbank in Washington habe die Klagepunkte des Konzerns «komplett zurückgewiesen», sagte Staatspräsident Tabaré Vázquez bei einer Fernsehansprache. Philip Morris werde den Entscheid respektieren, teilte das Unternehmen seinerseits mit.
Der Tabakkonzern muss nach der Niederlage auch für die Prozesskosten von sieben Millionen US-Dollar für die Anwaltskosten des Staates aufkommen.
In Uruguay ist – wie in vielen Ländern Südamerikas - das Rauchen in Restaurants und anderen öffentlichen Gebäuden verboten. Zudem gibt es ein Werbeverbot, die Packungen sind mit grossen, drastischen Warnhinweisen versehen und Zigaretten dürfen auch nicht als «Lights» verkauft werden.
Auch die Tabaksteuern wurden immer wieder erhöht. Der Konzern Philip Morris wollte die verschiedenen Massnahmen nicht akzeptieren und Schadenersatz erwirken.
Uruguays Staatschef Vázquez sagte, die Gesundheit und das Leben der Menschen stünden über den Interessen eines Tabakkonzerns. Er rief die Staatengemeinschaft auf, dem Beispiel zu folgen und sich im Kampf gegen die nachweislichen Schäden durch das Rauchen nicht von weltweit agierenden Konzernen einschüchtern zu lassen.