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Donnerstag
17.08.2006

Bei der Versteigerung von Mobilfunklizenzen in den USA haben die Satelliten-TV-Anbieter DirectTV und EchoStar sowie das Medienunternehmen Liberty Media das Handtuch geworfen. Die Nase vorne hat derzeit die deutsche Mobiltelefonfirma T-Mobile. Laut Analysten dürfte der ausgestiegenen Bietergemeinschaft die Versteigerung zu teuer geworden sein. DirectTV und EchoStar sind Grosskunden des Waadtländer TV-Zugangsverschlüsselungsspezialisten Kudelski. Liberty Media gehört zum Reich des Kabel-Moguls John Malone ebenso wie Liberty Global, das im vergangenen September die Cablecom kurz vor dem ursprünglich geplanten Börsengang für 2,825 Mrd. Franken übernommen hatte.

Insgesamt kommen in den USA 1122 Lizenzen für zusätzliche Sendefrequenzen unter den Hammer. Zur Versteigerung stehen Lizenzen für unterschiedlich grosse Regionen, von Grossräumen bis zu ländlichen Gebieten. Mit ihnen können die Anbieter ihre bestehenden Netze ausbauen. Wahlweise stehen sie aber auch für den Mobilfunk der dritten Generation (3G) zur Verfügung, über den die Unternehmen neue Dienste wie schnelles Internet anbieten können. In Europa entspricht der 3G-Standard dem UMTS-Netz.

T-Mobile hat die höchsten Gebote für 77 Lizenzen abgegeben und dafür mehr als 3 Mrd. Dollar bereitgestellt. Auf dem zweiten Platz der Auktion liegt Konkurrent Verizon Wireless mit Geboten für vier Lizenzen, für die der zweitgrösste US-Mobilfunkanbieter 2,8 Mrd. Dollar auszugeben bereit ist. Verizon Wireless ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Verizon Communications und der britischen Vodafone. Insgesamt lagen der US-Telekommunikationsaufsicht FCC nach der 20. Runde Gebote über mehr als 10,2 Mrd. Dollar für die 1122 Lizenzen vor. Laut Experten könnte die Versteigerung bis zu 15 Mrd. Dollar einbringen. Die Versteigerung dürfte sich über mehrere Wochen hinziehen.