«Das Personal darf nicht auf der Strecke bleiben»: Das fordert Syndicom nach dem Entscheid, der am 14. Mai bekannt geworden ist, und erklärt, wie Keystone-SDA sich in Zukunft vermehrt auf das Kerngeschäft konzentrieren soll.
«Als Mediengewerkschaft begrüsst Syndicom diesen Schritt.» Die Schweiz brauche eine funktionierende Agentur in allen Landessprachen als Teil des medialen Service public. Dazu gehöre auch die Sport-Berichterstattung.
Wie Keystone-SDA konkret auf die aktuelle Krise reagiert, «muss die Geschäftsleitung nun gemeinsam mit den Mitarbeitenden ausarbeiten, um sozialverträgliche Lösungen zu garantieren».
Die Gewerkschaft erwartet, dass damit journalistische Überlegungen wieder einen grösseren Stellenwert in der Strategie der einzig verbleibenden Nachrichtenagentur der Schweiz erhalte. Angesichts der Medienkrise einerseits und der vom Bund beschlossenen öffentlichen Förderung andererseits, wäre eine Gewinnmaximierungsstrategie der Grossverlage als Eigner von Keystone-SDA völlig unverständlich.
Bei Syndicom ist man der Meinung, dass die mediale Grundversorgung am besten erfüllt werden kann, wenn sich Keystone-SDA in eine nicht gewinnorientierte Stiftung umwandelt. Diese muss aber unabhängiger von den Grossverlagen werden und könnte auch vom Bund und den Kantonen mitgetragen werden.
Passt Keystone-SDA jetzt die Strategie an, dürfe dies nicht auf dem Rücken des Personals erfolgen, fordert Syndicom und lädt die Geschäftsleitung deshalb ein, gemeinsam mit den Mitarbeitenden Lösungen für die Zukunft zu entwickeln.
Weiterhin drohe ein Abbau beim Sport. Um diesen zu verhindern, gäbe es eine naheliegende Lösung: Die Integration der Sportberichterstattung in den Basisdienst, glaubt Syndicom. Dieses Modell ist aus dem nahen Ausland bekannt und käme dem Service public-Auftrag der Agentur, die mediale Grundversorgung sicherzustellen «viel näher als ein à la carte auf die Grossverlage zugeschnittener Dienst».
Die Redaktion hat ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet. Der Verwaltungsrat hat es auf Druck der grossen Kunden schubladisiert. Das sei absolut unverständlich. Auch die Sport-Berichterstattung gehöre zum medialen Service public, ist Syncicom überzeugt.