Gemäss Medienmitteilung der Gewerkschaft Syndicom hat die Ringier Axel Springer Media AG in Serbien «über 30 Journalistinnen und Journalisten entlassen.» Den Betroffenen seien weder Auffangmassnahmen angeboten worden, noch wurde das Personal informiert.
«Die Behauptungen von Syndicom stimmen nicht», schreibt die Medienstelle von Ringier Axel Springer Schweiz dem Klein Report. Die Arbeitgeberin habe gegenüber den betroffenen Mitarbeitern «fair und verantwortungsvoll und gemäss geltendem Recht» gehandelt. Ein Sozialplan komme zur Anwendung: «Es sind 22 Journalisten betroffen. Unser lokales Management hat zuvor alle Optionen gründlich geprüft, jedoch waren die Entlassungen leider unumgänglich», schreibt Ringier Axel Spring Schweiz weiter.
Die Gewerkschaft Syndicom kritisiert die Entlassung der Festangestellten, schliesst sich dem Protest des europäischen Journalistenverbands EJF an und lanciert einen Appell an die Verlage.
Die Vorgehensweise in Serbien erinnere an die Entlassung von neun Angestellten der Zeitschrift «BeobachterNatur» in der Schweiz im vergangen Monat. Auch dort habe es keine Konsultation, keine Suche nach Alternativen und keine anständigen Abgangsmassnahmen gegeben.
Gemäss Information Syndicom versuchen sich die Medienunternehmen «mit diesem Verhalten über die Gewerkschafts- und Arbeitnehmerrechte hinwegzusetzen». Der EJF prangert die Entlassungen in Serbien mit harschen Worten an und kritisiert, dass sich das Medienunternehmen bei der Entlassungswelle nicht an die übliche Vorgehensweise gehalten habe.
Der Dachverband der Mediengewerkschaften berichtet von einem eigentlichen Bann gegen die gewerkschaftliche Arbeit und von mehrfacher Verletzung der Arbeitnehmerrechte.