Harte Fronten zwischen dem Verband der grafischen Industrie, Viscom, und der Syndicom: Die Branchenkommission der Mediengewerkschaft hat die Abbauvorschläge beim Gesamtarbeitsvertrag (GAV) des Unternehmerverbandes als «unzumutbar» zurückgewiesen.
Eine Arbeitszeitverlängerung und die Senkung der Nachtzuschläge seien «keine Lösung für die Krise der grafischen Industrie», so die Syndicom am Wochenende, dies auch dann nicht, «wenn sie von Viscom vorweihnachtlich in ein Paket geschnürt» würden.
Bereits vor vier Jahren habe die Gewerkschaft Zugeständnisse bei den Nachtzuschlägen gemacht, jetzt sei es «genug». Eine weitere Senkung hätte «eine unzumutbare Lohnsenkung» zur Folge.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Viscom-Forderung, in allen Betrieben ausser den Zeitungsdruckereien die 42-Stunden-Woche einzuführen. Dies würde nach Ansicht der Gewerkschaft «eine Abwärtsspirale in Gang setzen», «die Hunderte von Arbeitsplätzen» gefährde.
Zufrieden gibt sich die Gewerkschaft dagegen bezüglich der Regelungen bei den Einstiegslöhnen, den Mindestlöhnen für Ungelernte, den Lehrlingslöhnen, der Weiterbildung und der Kontrolle der Einhaltung. Dies sei eine «solide Basis für die Verlängerung des aktuellen GAV ohne Abstriche bei Nachtzuschlägen und Wochenarbeitszeit».