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Donnerstag
14.02.2013

Die Syndicom will zur Verteidigung des Gesamtarbeitsvertrags (GAV) der grafischen Industrie Kampfmassnahmen ergreifen. 95 Prozent der Syndicom-Mitglieder sprachen sich am Mittwoch in einer Urabstimmung dafür aus. Damit folgt Syndicom der Gewerkschaft Syna, die bereits im Januar an ihrer Branchenkonferenz Print einstimmig Kampfmassnahmen befürwortet hatte.

Die Gewerkschaften würden aber ihr Kompromissangebot aufrechterhalten, den bisherigen GAV zu verlängern, teilte Syndicom mit. «Diese Lösung kann in den nächsten Monaten grosse Konflikte in der grafischen Industrie vermeiden

Die Verlängerung der Arbeitszeit um zwei Stunden pro Woche und die Senkung der Nachtzuschläge, wie der Unternehmerverband Viscom sie fordere, fänden keine Freunde bei den Beschäftigten der grafischen Industrie, so die Syndicom weiter. «Diejenigen Betriebe, die jetzt in der vertragslosen Zeit die Nachtzuschläge senken oder die Arbeitszeit verlängern wollen, müssen nach diesem Ja zu Kampfmassnahmen in einer Periode ohne Friedenspflicht mit gewerkschaftlichen Aktionen rechnen.»

Dass die Gewerkschaften und die Beschäftigten die Provokationen der grafischen Industrie zu beantworten wüssten, hätten sie am letzten Sonntag in Basel bewiesen. Als Provokation und Kampfmassnahme «von oben» bezeichnete die Syndicom die Sitzung des Viscom-Zentralvorstandes, an dem Betriebe ermutigt worden seien, die Arbeitszeit zu verlängern und die Zuschläge zu senken.