Content:

Dienstag
23.11.2010

Angriffe von Cyberkriminellen werden immer raffinierter. Oft reicht es, eine manipulierte Webseite aufzurufen, um sich mit Viren oder Trojanern zu infizieren. Dieser Missbrauch bleibt für den Webseitenbetreiber und den Besucher unbemerkt. Deshalb führt die Sicherheitsabteilung von Switch ab Donnerstag, 25. November, ein neues Vorgehen gegen Malware ein: Switch prüft Hinweise auf Malware verbreitende Webseiten. Bei schädlichen Webseiten kontaktiert Switch den Halter und den Betreiber (Provider) mit der Bitte, das Problem zu beheben. Wird innerhalb eines Arbeitstages nicht reagiert, sperrt Switch künftig die Internetadresse.

«Wir nehmen eine Webseite nur im Notfall vom Netz. Ziel ist, dass die schädliche Seite schnell gesäubert wird», erklärte am Dienstag Serge Droz, Leiter der Sicherheitsabteilung von Switch. Das konsequente Vorgehen soll dazu beitragen, den hohen Sicherheitsstandard von Schweizer Internetadressen beizubehalten. «Wir erhalten wöchentlich über hundert Hinweise auf Webseiten, die andere Computer mit Malware infizieren», so Droz.

Ende der 80er-Jahre entwickelte sich das Internet zunächst als Wissenschaftsnetz zwischen Hochschulen - in der Schweiz aufgebaut von Switch. Heute arbeitet Switch als Non-Profit-Organisation noch immer für die Schweizer Hochschulen und stellt deren Vernetzung und einen effizienten Wissensaustausch sicher. Im Auftrag des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom) betreibt Switch zudem die Registrierungsstelle für .ch-Domain-Namen. Internetsicherheit hat in beiden Bereichen höchste Priorität, weshalb die Stiftung mit Switch Cert seit 1996 eine eigene Sicherheitsabteilung führt. International breit mit Sicherheitsexperten vernetzt, tauscht sich das siebenköpfige Team laufend über neuste Entwicklungen in der Cyberkriminalität aus. Um Internetkriminalität in der Schweiz einzudämmen, arbeitet Switch auch mit der Melde- und Analysestelle Informationssicherheit (Melani) des Bundes zusammen.