Es sei «anzunehmen, dass es Swisscom genau um diese Verzögerungstaktik geht», schreibt der Schweizer Branchendienst NetzwocheTicker am Montag in einer Meldung, wonach der Telecombranchen-Erste Swisscom «einen neuen Stein gefunden» habe, um ihn in den ohnehin steinigen Weg zur entbündelten Letzten Meile zu legen. Der Ex-Monopolist wolle den Bitstream-Zugang von der Regulierung ausnehmen, da das Unternehmen im Breitbandbereich nicht marktbeherrschend sei (es gebe diverse alternative Netzinfrastrukturen), heisse es in einer Swisscom-Stellungnahme. «Die Regulierung bezieht sich auf Unternehmen, die marktbeherrschend sind. Es gibt heute in der Schweiz jedoch alternative Infrastrukturen (vor allem Kabelnetze), und es gibt keinen rechtskräftigen Entscheid zu Swisscom, in dem eine Marktbeherrschung festgestellt wurde», habe der Sprecher der Swisscom, Sepp Huber, auf eine Anfrage des NetzwocheTickers geantwortet.
Allerdings habe genau die Öffnung dieses Bitstream Access zu einer jahrelangen Verzögerung der Öffnung der Letzten Meile geführt, weil sich der National- und Ständerat nicht darauf einigen konnten, wie lange und ob überhaupt die Swisscom der Konkurrenz eine Öffnung gewähren muss, erinnert NetzwocheTicker. Die Räte hatten sich schliesslich auf eine zeitlich beschränkte Öffnung zwischen 2007 und 2010 geeinigt. Es sei «anzunehmen, dass diese Frage nun gerichtlich gelöst wird», was im Sinn einer beabsichtigten Swisscom-Verzögerungstaktik liege. - Mehr dazu: Details zur letzten Meile in der Vernehmlassung
Montag
21.08.2006