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Mittwoch
13.02.2002

Nachdem die Swisscom den europäischen Markt während mehreren Monaten erfolglos nach einem Akquisitionsobjekt abgesucht hat, verzichtet man nun auf eine Akquisition. Es habe sich kein Unternehmen finden lassen, das alle Kriterien erfülle, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Nun soll die überschüssige Liquidität an die Aktionäre zurückgegeben werden. An die 10% der eigenen Aktien sollen zurückgekauft werden, was einem Wert bis zu 4,3 Milliarden Franken entspreche. Jeder Aktionär erhalte pro Aktie eine Put-Option. 10 Put-Optionen berechtigen zum Verkauf einer Swisscom-Aktie zum Preis von 580 Franken. Der Bund werde sich «mindestens» proportional am Aktienrückkauf beteiligen, so dass der Anteil des derzeitigen Streubesitzes von 34,5% nicht sinke. Die Mehrheitsbeteiligung des Bundes werde jedoch nicht angetastet, hiess es in einer Meldung des Eidgenössischen Finanzdepartementes. Am Mittwoch hat der Bundesrat die Teilnahme der Eidgenossenschaft am Aktienrückkauf der Swisscom gutgeheissen. Damit könnten 2,8 Milliarden Franken in die Bundeskasse fliessen. Mit dem Geld wiederum könne man Schulden abbauen, hiess es weiter. Die Swisscom kündigte an, dass sie auch in Zukunft aktiv Übernahmemöglichkeiten prüfen werde, ein starkes Wachstum um jeden Preis werde jedoch nicht angestrebt. Zudem will das Unternehmen Abschreibungen von 1,1 Milliarden Franken für die deutsche Tochter Debitel und 220 Millionen Franken für die Beteiligung Infonet vornehmen. Der Reingewinn wird laut Angaben der Swisscom «wesentlich» über dem Geschäftsjahr 2000 liegen: Am 26. März werden die Zahlen des Geschäftsabschlusses 2001 publiziert. Mehr dazu: Jens Alder schmiedet Pläne für Swisscom