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Montag
25.02.2002

Preisüberwacher Werner Marti kämpft weiter für angemessene Preise im Telekom-Bereich. Dieses Jahr will Marti die Mietleitungspreise der Swisscom unter die Lupe nehmen, wie er am Montag in Bern bei der Präsentation des Jahresberichtes sagte. Der Preisüberwacher will namentlich die Vorwürfe der Eidgenössischen Kommunikationskommission (ComCom) gegen den «Blauen Riesen» prüfen, welche bei der Swisscom massiv überhöhte Preise festgestellt haben will. Im letzten Jahr hatte er durchgesetzt, dass die Gebühren für den Swisscom-Telefonanschluss nicht teurer wurden. Der Swisscom schwebte eine Erhöhung um rund 25% vor, der Bundesrat entschied sich aber auf Martis Empfehlung hin gegen den Antrag. Die Obergrenze für den analogen Telefonanschluss blieb damit vorerst bei Fr. 25.25. Die Preiserhöhung hätte eine Mehrbelastung von 300 Millionen Franken bedeutet, zudem sei die Begründung der Swisscom für die beantragte Erhöhung ungenügend gewesen. In der Schweiz werden heute bereits die zweithöchsten Telefongebühren Europas bezahlt, nur noch in Irland ist das Telefonieren teurer. Aktuell beschäftigt sich Preisüberwacher Marti mit Cablecom: Die grösste Kabelnetzbetreiberin hatte angekündigt, ihre Monatsgebühren landesweit auf 22 Franken festzulegen. Da die Verhandlungen für eine einvernehmliche Regelung gescheitert seien, habe er in diesem Fall ein Entscheidverfahren eingeleitet.