Während sich die Swisscom über 147 000 Neukunden bei Swisscom TV freut, ärgert sich die Konkurrenz über unzulässiges Verhalten seitens des «blauen Riesen». Für viele Kunden ist das bessere Sportangebot ein Grund, den Anbieter zu wechseln.
Swisscom konnte im ersten Halbjahr den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent auf 5,7 Milliarden Franken steigern. Gleichzeitig ist aber der Reingewinn von 784 Millionen um 2,7 Prozent tiefer ausgefallen.
Urs Schaeppi, Chef der Swisscom, freut sich über die Zahlen: «Unser Ergebnis im ersten Halbjahr ist solide und gut», lässt er sich im Communiqué zitieren. Besonders kann er sich dabei über die Zahlen beim Angebot Swisscom TV freuen, denn «Swisscom TV konnte innerhalb eines Jahres 147'000 Neukunden gewinnen, ein Plus von 13,5 Prozent. Die Zahl der Kunden mit Bündelangebot stieg in der gleichen Zeitspanne um 17,7 Prozent auf 1,31 Millionen», so Schaeppi in der Telefonkonferenz.
Die Einbusse bei den Festnetzanschlüssen (-4,7 Prozent) konnte dadurch laut Schaeppi «mehr als kompensiert werden». Leicht zugelegt hat die Swisscom auch beim Mobilfunk (+1,7 Prozent).
Leidtragende sind dabei die Kabelnetzbetreiber, die sich über «missbräuchliches Verhalten» im Pay-TV-Bereich der Swisscom ärgern. Ihnen ist es nicht möglich, preislich mit dem Sport-Angebot der Swisscom mitzuhalten, worauf Swisscable-Geschäftsführer Simon Osterwalder die abwandernden Kunden grossteils zurückführt.
Nach den erneuten Weko-Vorwürfen zum Missbrauch einer starken Stellung im Bereich Sportrechte (Swisscom TV) äusserte sich Urs Schappi in der Telefonkonferenz siegessicher und kühn: «Wir sehen den Sachverhalt total anders.»