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Mittwoch
15.01.2003

Keine rosigen Aussichten für die Swisscom: Weil sie sich nicht um die Kantone kümmere und betone, sie müsse konkurrenzfähig sein, überlegt sich der Kanton Genf einen Wechsel zur Konkurrenz. Dies erklärte Staatsratspräsident Laurent Moutinot am Mittwoch. Mit ihrer Drohung will die Genfer Regierung die Swisscom dazu drängen, den Abbau von über 1000 Stellen zu überdenken. Der Drohung schliessen sich möglicherweise weitere Westschweizer Kantone an. Ein gemeinsamer Beschluss könnte im Rahmen der Konferenz der Westschweizer Kantonsregierungen gefällt werden. Im vergangenen Jahr hatte der Kanton Genf - ohne die Stadt - für 11 Millionen Franken Dienstleistungen der Swisscom genutzt. Der Blaue Riese will in diesem Jahr zwischen 30 und 50 von 608 Stellen im Kanton Genf abbauen. Dazu kommt noch die Schliessung des Call-Centers.

Auch der Zürcher Stadtrat übt Kritik am angekündigten Stellenreduktion bei der Swisscom für falsch. Der Abbau soll so lange aufgeschoben werden, bis sich der Arbeitsmarkt erholt hat. Rund 30 Prozent der über 1000 gestrichenen Stellen würden in der Stadt Zürich anfallen, teilte der Stadtrat am Mittwoch mit. Gerade in Zürich steige aber die Arbeitslosigkeit massiv an. Eine Freisetzung von so vielen Mitarbeitenden in der heutigen schwierigen Wirtschaftslage sei darum ein falsches Signal und verschärfe die Angst der Menschen. Siehe auch: Stellenabbau bei Swisscom: 1000 Angestellte protestieren