Der Kampf zwischen Swisscom und UPC um den begehrten Live-Sport im TV geht in die nächste Runde: Die von der Wettbewerbskommission saftig gebüsste Swisscom sucht nun selber den Weg zu den Wettbewerbshütern, um doch noch an die Eishockeyübertragungen heranzukommen.
Nachdem Swisscom ihrer Konkurrenz jahrelang nur ein minderwertiges Fussballangebot zur Verfügung stellte, guckt sie nun selber in die Röhre. Grund: UPC hat im letzten Sommer die Eishockeyrechte erworben.
Die Kabelnetzbetreiber haben zuletzt stetig Kunden verloren. Deshalb hoffen UPC und Co. nun, mit dem Trumpf Eishockey in der Hinterhand wieder Boden gegenüber Swisscom und Sunrise gutzumachen.
Dagegen wehrt sich Swisscom mit allen Mitteln: Dem Onlineportal Watson liegt ein Rechtsbegehren vor, über das sich das Telekomunternehmen jetzt persönlich an die Wettbewerbskommission richtet.
«UPC sei zu verpflichten, allen TV-Plattformen in der Schweiz (einschliesslich der Swisscom-TV-Plattform) auf Anfrage zu nicht-diskriminierenden Bedingungen eine Offerte für den gleichwertigen Zugang zum `MySports`- Angebot zu unterbreiten und diese Verpflichtung sei als vorsorgliche Massnahme für die Dauer der Untersuchung anzuordnen», heisst es im Schreiben.
Die Ironie daran: Erst im letzten Jahr wurde die Swisscom selber für Diskriminierung bei Livesportübertragungen gebüsst. Damals hatte die Weko auf «vorsorgliche Massnahmen» verzichtet, weshalb sich bis heute nichts an der Situation geändert hat. Der Fall ist nämlich immer noch beim Bundesgericht hängig.