Die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) hat den Entbündelungspreis für die Jahre 2012 und 2013 nachträglich gesenkt. Statt einem monatlichen Mietpreis für die Hausanschlussleitung von 15.80 Franken, beträgt der Preis für die Miete 15.50 Franken im Jahr 2012 und 15.20 Franken im Jahr 2013.
Der Telekommunikationsanbieter Sunrise, der um die Überprüfung der Zugangspreise ersucht hatte, zahlt damit in den beiden Jahren zwei und vier Prozent weniger.
Ebenfalls für die alternativen Anbieterinnen gesenkt wird der Preis für die die Mitbenutzung von Swisscom-Zentralen und von Kabelkanalisationen. Die ComCom hat das Angebot der Swisscom für die Mitbenutzung von Kabelkanalisationen um rund fünf Prozent reduziert. Die Miete für die in Zentralen genutzte Fläche ist gemäss ComCom zudem deutlich (um 16-20%) im Vergleich zum Swisscom-Angebot gesunken.
Bei der Kostenanalyse durch das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) hätten insbesondere die Korrektur von Kostenzuordnungen und nicht relevanten Kosten sowie eine Reduktion der anrechenbaren Kapitalkosten zu Anpassungen geführt, teilte die Behörde mit.
Für die Zukunft hat die ComCom weitere Anpassungen bei der Preisgestaltung angedeutet. «Die Swisscom berechnet ihre Interkonnektionspreise gegenwärtig auf der Grundlage herkömmlicher Vermittlungstechnik und die Entbündelungspreise auf Basis der Kupfertechnologie», teilte die Kommission mit. «Hier vollzieht sich aktuell jedoch ein Technologiewechsel, denn eine effiziente Anbieterin würde ein neues Telecom-Netz heute mit moderner Vermittlungstechnik und unter Einsatz von Glasfasern erbauen.»
Die Kommission zieht folgenden Schluss: «Künftig muss dem bei der Preisfestlegung Rechnung getragen werden.» Um Unsicherheiten und grosse Preissprünge zu vermeiden, habe die ComCom jedoch im Juli 2012 angekündigt, die Umstellung auf die neuen Technologien nicht bereits im Jahr 2013 vorzunehmen, sondern vorerst das Ergebnis der vom Bundesrat in Aussicht gestellten FDV-Revision abzuwarten.